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schweigen, an Stärke. Wie soll er sich auch nur helfen können? Eigenes Gefühl seines unglücklichen Zustandes hat er nicht gleich. Die Befriedigung unersättlicher Lüste ist ihm das höchste Gut. Darin fühlt er sich glücklich. Wenn Schmerzen, Armuth, Schimpf und Verachtung ihm die ersten Erinnerungen geben, dann ist es schon zu spät. Das Glück seines Lebens ist dahin. Daher die vielen Beispiele von Menschen, die in diesem Laster unaufhaltsam fortfuhren, bis es endlich auf eine oder die andere Art für sie unmöglich ward, die Sünde zu begehen. Da fieng dann auch die Unmöglichkeit an, sich zu beßern.

Diese wenigen Betrachtungen scheinen mir hinlänglich zu seyn, jeden zu überzeugen, der sich überzeugen laßen will.


4.
Allgemeinheit und Schädlichkeit der Selbstschwächung insbesondere.

Um einzusehen, wie allgemein und schädlich besonders das Laster der Selbstschwächung ist, muß man entweder selbst ein sorgfältiger Beobachter der Jugend seyn, oder man muß Erfahrungen und Versicherungen anderer Jugendbeobachter

Empfohlene Zitierweise:
Johann Friedrich Oest: Wie man Kinder und junge Leute vor dem Laster der Unzucht verwahren könne. Wien 1787, Seite 25. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Laster_der_Unzucht_(Oest)_025.jpg&oldid=- (Version vom 18.8.2016)