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747 Zamenhof – Zelt 748

Mischlinge v. Negern u. Indianern.

Zamenhof, Lazarus Ludwig, poln. Augenarzt, 1859–1917; erfand die Weltsprache Esperanto.

Niceto Alcalá Zamora.

Zamora, Niceto Alcalá, *1866; 15. 4. bis 14. 10. 1931 span. Ministerpräsident.

ZanderBarsche.

Zander, Gustav, schwed. Mediziner, 1835—1920; erfand medikomechanische Apparate.

Zange, Werkzeug zum Halten, Biegen u. Abtrennen (Abkneifen) von Werkstoffen.

Zangengeburt, künstl. Entbindung mit der Geburtszange.

Zangwill, Israel, engl.-jüd. Schriftst., zionist. Führer, 1864–1926; »Kinder des Ghetto«, »König der Schnorrer«.

Zankov, Alexander, *1879; 1923–26 bulgar. Min.-Präs.; 1930–31 Unterrichtsmin.

Zante, ion. Insel, 40 000 E; Korinthen.

Zantedeschie (Calla, Kalla), Aronstabgewächs, aus S-Afrika, mit einer großen, weißl. od. gelben, trichterförmigen Scheide um den kolbenförmigen Blütenstand, bis 1 m.

Zanzibar = Sansibar.

Zapfen,

1) Mittel zur Verbindung v. Holzteilen;
2) Maschinenteil, der das Drehen einer horizontalen oder vertikalen Welle im Lager vermittelt.

Zapfenstreich, milit. Abendsignal zur Rückkehr in die Quartiere, bei Kavallerie: Retraite; bisweilen mit Musikvorführung.

Zar, Herrschertitel bei Russen, Serben u. Bulgaren. Z.iza, Gemahlin od. Witwe, Z.ewitsch, Sohn, Z.ewna, Tochter des Z.

Zara, ital. St., an der O-Küste der Adria (Dalmatien), 19 000 E.

Zaragoza = Saragossa.

Zarathus[h]tra = Zoroaster.

Zarge, Türgerüst; Einfassung; Seitenwand bei Saiteninstrumenten.

Zarizyn, bis 1925 Name von ↑ Stalingrad.

Zarlino, Gioseffo, ital. Musiktheoretiker, 1517–90; bahnte die moderne Harmonielehre an.

Zarncke, Friedrich, Germanist, 1825–91; gründete das »Literar. Zentralblatt«.

Zarskoje Selo (»Kaiserdorf«) ↑ Detskoje Selo.

Zäsium, seltenes ↑ Alkalimetall (↑ Elemente), schmilzt bei 26,5°.

Zäsur, Sprechpause im Innern des Verses.

Zäumung (Zaum), Vorrichtung zur Lenkung u. Zügelung des Pferdes: durch Riemenzeug (Kopfstück) gehaltenes stählernes Mundstück (Gebiß: Trense oder Kandare oder beide), an dem die Zügel sitzen.

Zaunkönig, Singvogel, kurzschwänzig, 10 cm lang, braun, singt auch im Winter.

z. D. = zur Disposition (im einstweiligen Ruhestand).

ZdA. = Zentralverband der Angestellten.

Zdarsky, Mathias, Begründer des mitteleurop. Skisports, *1856.

Zebaoth, im AT Name Jahves als Kriegsgott mit himml. Heer.

Zebedäus, galiläischer Fischer, Vater der Apostel Jakobus u. Johannes.

Zebras: Quagga.

Zebras, Gruppe der Pferde. Bergzebra, 11/4 m h., S-Afrika; Quagga, v. Buren ausgerottet, S-Afrika.

Zebu, Hausrind mit Rückenhöcker, Afrika, Asien.

Zechen = Gruben.

Zechine, Goldmünze, zuerst in Venedig nach 1280, = 9,68 .

Zechprellerei verübt, wer sich in Gasthaus beherbergen od. verpflegen läßt in der Absicht, nicht zu bezahlen; strafbarer Betrug.

ZechsteinG#Geologische Formation|Geologische Formation]].

Zecken:
Holzbock, vollgesogen.

Zecken, Spinnentiere, blind, saugen in der Haut von Wirbeltieren. Holzbock fällt alle Säugetiere des Waldes, auch den Menschen, an.

Zedern, bis 50 m hohe Nadelbäume mit weitausladender Krone, z. B. Libanon-Z., schirmförmig, Kleinasien, Zypern.

Zedernöl, äther. Öl aus Holz v. Zedernarten; in der Parfümerie und Mikroskopie.

Zedlitz, Christian, Frh. v., österr. Dichter, 1790–1862; Kanzonen »Totenkränze«, romant. Dramen, »Gedichte«, Verserzähl. »Waldfräulein«.

Zeeland, fruchtbare niederländische Landschaft, umfaßt Scheldeinseln; Hauptort Middelburg.

Zeeman, Pieter, holländ. Physiker, *1865.

Zeesen, D., bei Königswusterhausen, Standort des Deutschlandsenders und des Weltrundfunksenders.

Zehnkampf,

1) turnerischer Geräte-Z.: je 3 Übungen am Reck, Barren u. Pferd und eine Frei- od. Handgeräteübung;
2) leichtathletischer Z.: Läufe über 100, 400, 1500 m, 110 m-Hürdenlaufen, Hoch-, Weit- u. Stabhochsprung, Kugelstoßen, Diskus- u. Speerwurf.

Zehnt, Abgabe eines bestimmten, urspr. 10. Teils des meist landwirtschaftlichen Ertrags.

Zehnte Muse, die Kunst des Varietés, bes. Kabaretts.

Zeichnen, weidmännisch: Erkennenlassen des Treffers beim Wild unmittelbar nach dem Schuß.

Zeisig, Finkenvogel, 12 cm, gelbgrün und schwärzlich.

Zeiss, Carl, Mechaniker, 1816—88; Gründer des Zeisswerkes in Jena.

Zeit, Mittlere bürgerl. Z., v. Mitternacht 24 Uhr 0 min 0 sek bis wieder Mitternacht gezählt.

Zeitball, an einem Mast aufgezogener Signalball, der zu bestimmter Zeit herabfällt.

Zeitbestimmung erfolgt durch astr. Beobachtung, woraus man die mittlere Ortszeit berechnet. Bei Verwertung der Z. (Zeitdienst) benutzt man gleichmäßig gehende Normaluhren od. astr. Uhren, deren Uhrkorrektion u. tägl. Gang berechnet werden; die Zeitangaben (Normalzeit) überträgt man elektrisch auf Nebenuhren, löst Zeitbälle in Hafenorten aus usw.

Zeitgeist, in allen Erscheinungen eines Zeitalters wirksamer, objektiver Geist (Hegel); Summe der einer Zeitepoche eigentümlichen, sie beherrschenden Ideen.

ZeitschreiberChronograph.

Zeitschriften, regelmäßig erscheinende Druckerzeugnisse, die über besondere Wissensgebiete (Fach-Z.) berichten od. allgemein belehren u. unterhalten wollen. Nach dem Weltkrieg wuchs unter engl., bes. aber nordamer. Einfluß die Zahl der Magazine.

Zeitsignal, funkentelegraphisches, wird v. mehreren Stationen tägl. zu bestimmten Zeiten ausgesendet.

Zeitstudien, Hilfsmittel zur Berechnung v. Arbeitszeiten u. Feststellung der günstigsten Arbeitsweise.

Zeitung, Organ zur Nachrichtenverbreitung. Ihr Inhalt unterliegt der Preßgesetzgebung. Die moderne Z. ist polit.-geistiger Faktor u. wirtschaftl. Einrichtung zugleich. Ihr Text gliedert sich in Leitartikel, polit. Nachrichten, Handelsteil, Lokales, Feuilleton, Unterhaltungsbeilagen; häufig Sonderbeilagen über Technik, Landw., Frauenfragen usw. Die Anzeigen (Inserate) sind v. redaktionellen Teil gesondert. Den Außendienst einer Z. versehen zahlreiche Fachreferenten (Kritiker), Korrespondenten, Sonderberichterstatter (Reporter), Agenturvertreter, die z. T. mit festem Gehalt, z. T. in freier Mitarbeit beschäftigt sind.

Zeitungsversicherung (Abonnentenversicherung) gewährt den Abonnenten od. Inserenten der Zeitung meist Unfall-, aber auch Sterbegeldversicherung.

Zeitungswissenschaft (Zeitungskunde), Wissenschaft v. der Zeitung, ihrer geistigen u. wirtschaftl. Gesetzmäßigkeit, ihren Lebensbedingungen, ihrer Struktur u. ihrer Geltung in der öff. Meinung des Volkes u. Staates. Hauptvertreter der Z.: Karl Bücher, Emil Löbel u. Ludwig Salomon.

Zeitunterschiede, v. der geograph. Länge abhängige Unterschiede der Ortszeiten.

Zeitz, pr. St., südö. Naumburg, 35 000 E; Textil- u. Maschinenind.

Zeitzeichen = Zeitsignal.

Zelebrieren, feierlich begehen, Messe lesen.

Zell, Theodor (Leopold Bauke), naturwissenschaftl. Schriftsteller, 1862—1924, urspr. Jurist; »Ist das Tier unvernünftig?«

Zella-Mehlis, südwestthür. St., 14 000 E.

Zelle, Lebenseinheit, sowohl Baubestandteil der vielzelligen Tiere u. Pflanzen wie auch selbständiges Lebewesen (Einzeller), besteht vorwiegend aus d. Zytoplasma (Protoplasma), in dem der Zellkern eingeschlossen ist (↑ Taf. Sp. 73). Im Kern unterscheidet man das (künstl. färbbare) Chromatin v. (nicht färbbaren) Achromatin. Die Z. vermehrt sich meist durch Zwei- od. Vielteilung. Im Tier- u. Pflanzenkörper sind die Z.n zu Geweben zus.geschlossen. Bei Pflanzen sind die Z.n v. einer festen Zellhaut (aus Zellulosen) umgeben.

Zelle, kleinste polit. Organisationseinheit (in Betrieben, Straßen, Häuserblocks usw.).

ZellenschmelzCloisonné.

Zeller,

1) Ed., Theolog u. Philosoph, 1814–1908; »Grundriß der Gesch. der grch. Philosophie«.
2) Karl, Wiener Operettenkomponist, 1842–98; »Vogelhändler«, »Obersteiger«.

Zellgewebsentzündung = Bindegewebsentzündung.

Zellhorn = Zelluloid; auch Kunstmassen mit Nitrozellulosegehalt.

Zelloidinpapier, photogr. Auskopierpapier mit Chlorsilberkollodiumschicht.

Zellon, Zelluloseazetat (Azetylzellulose), nicht feuergefährlich; zu Films, Scheiben (unzerbrechl. Glasersatz), gibt gelöst Zellonlacke.

Zellophan, wasserklare Folie, aus Viskose hergestellt; nicht feuergefährliches Packmaterial, bes. für Nahrungs- u. Genußmittel.

Zellstimulation, Anregung v. pflanzl. od. tier. Zellen zu Wachstum u. Vermehrung durch chem. od. mechan. Reize.

ZellstoffZellulose.

Zellularpathologie, die v. Virchow begründete Lehre, nach der sich alle krankhaften Lebensvorgänge lediglich in den Zellen abspielen.

Zelluloid, hornart. Masse, aus Kollodiumwolle mit Kampfer hergestellt, durchsichtig, elastisch; bes. zu Filmen, Lacken. Feuergefährlichkeit kann neuerdings dch. Menge u. Art d. Füllstoffe weitgehend aufgehoben werden. ↑ Zellhorn.

Zellulose (das techn. Produkt d. Faseraufschließung heißt Zellstoff), Hauptbestandteil pflanzl. Zellwände, fast rein als Baumwolle, dient zur Herst. v. Papier, Kunstseide u. a. ↑ Nitrozellulose, ↑ Spiritus.

Zelot, blinder Eiferer.

Zelt besteht aus Holz- od. Eisengerüst u. Mantel aus wasserdichtem Z.tuch (Z.leinwand); für Truppen, Verwundete und

Stichwörter, die unter Z… vermißt werden, schlage man unter C…, K… oder S… nach.
Empfohlene Zitierweise:
Meyers Blitz-Lexikon. Die Schnellauskunft für jedermann in Wort und Bild., Leipzig 1932, Spalten 747–748. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:LA2-Blitz-0443.jpg&oldid=- (Version vom 7.6.2023)