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721 Wechsel – Weingartner 722


ihn u. wird dadurch zum Akzeptanten. Der W. ist gesetzl. Orderpapier, d. h. er kann, wenn Weitergabe nicht durch Vermerk „nicht an Order“ (Rektaklausel) verboten ist, durch Indossament v. Remittenten weiter übertragen, giriert werden. Der W. kann auf best. Kalendertag, auf Tag der Vorzeigung, d. h. auf Sicht (a. vista, Sicht-W.) od. best. Zeit nach Sicht (Nachsicht-W.) fällig gemacht werden. Zahlung ist regelmäßig am Niederlassungsort des Akzeptanten zu leisten, wenn nicht durch Domizilvermerk andre Zahlungsstelle vereinbart ist. Bei Blanko-W. ist zahlbarer Betrag noch nicht eingesetzt.

Wechsel, der v. Wild regelmäßig begangene Weg.

Wechselfieber = Malaria.

Wechseljahre (Klimakterium), die Zeit, in der die Gebärfähigkeit erlischt, oft mit Beschwerden u. krankhaften Störungen, z. B. Blutwallungen, Nervosität, Fettsucht, verknüpft.

Wechselkurs ist der an der Börse gebildete Preis für Wechsel, die auf fremde Währungen lauten, daher auch Devisenkurs.

Wechselrecht ist geregelt durch Wechselordnung v. 1847, in der Fassung v. 3. 6. 1908; in Österr. v. 25. 1. 1850.

Wechselschalter (Korrespondenzschalter) ermöglicht das Anbrennen elektr. Lampen v. mehreren Punkten aus.

Wechselsteuer, Urkundensteuer auf gezogene u. eigne Wechsel. Steuersatz 1 vT. Entrichtung durch Benutzung gestempelter Vordrucke od. Wechselmarken (in Postanstalten erhältlich).

WechselstromStarkstromtechnik.

Wechßler, Eduard, Romanist, *1869; „Esprit und Geist“, „Die Generation als Jugendreihe“.

Wedda, Urbevölkerung von Ceylon (↑ Taf. I Sp. 440).

Weddellmeer, im O v. Grahamland (Antarktis).

Weddoid, den Wedda ähnlich, bes. in Hinsicht auf phys. Merkmale.

Wedekind, Frank, Dichter, 1864–1918; Vorläufer d. Expressionismus; Dramen: „Frühlings Erwachen“, „Erdgeist“, „Büchse der Pandora“.

Wedgwood, Josiah, engl. Töpfer, 1730–95; ↑ Taf. Sp. 376.

Weekend, Wochenende.

Wega, Stern 1. Größe in d. Leier, am nördl. Himmel.

Wegegeld (Chausseegeld), Abgabe f. Benutzung v. Wegen, Brücken (Brückengeld, -zölle).

Wegener,

1) Alfred, Meteorolog u. Geophysiker, *1880, † 1930 auf Grönlandexpedition.
2) Kurt, Meteorolog, *1878.
3) Paul, Bühnen- und Filmschauspieler, *1874.

Wegerecht,

1) Recht, über fremdes Grundstück d. Weg zu nehmen; meist Grunddienstbarkeit.
2) (Straßenrecht) Rechtsgrundsätze für Anlegung, Benutzung u. Unterhaltung der Wege u. Straßen.
3) Recht des Segelschiffes, mechanisch getriebenen Fahrzeugen nicht auszuweichen.

Wegerich (Plantago), Pflanzen, Blüten in Ähren. Spitz-W., 30 cm, Blätter als Brusttee.

Wegner, Armin T., Schriftsteller, *1886.

Blütenkopf der Wegwarte.
a Einzelblüte.

Wegwarte (Cichorium), Korbblütler, 1,25 m, blau, rosenrot u. weiß; zu Kaffeezusatz (Zichorie) verarbeitet.

Wehen, Zusammenziehungen der Gebärmuttermuskulatur zur Austreibung des Kindes bei der Geburt.

Wehneltkathode, durch Heizstrom glühend gemachte Elektrode m. Metalloxyd-Überzug in Funkröhren.

Wehner, Joseph Magnus, Erzähler, *1891; „Sieben vor Verdun“ (Weltkrieg), „Das Land ohne Schatten“ (Griechenland).

Wehr (Stau-W.), Anlage zum Aufstauen von Wasser für Bewässerung, Wasserkraftanlagen u. Schiffahrt. Man unterscheidet feste u. bewegl. W. (Schützen-, Dammbalken-, Nadel-, Klappen-, Trommel-, Walzen-W.). Oberhalb des W.rückens liegt das Oberwasser, unterhalb das Unterwasser; der Höhenunterschied zwischen Ober- und Unterwasser heißt Stauhöhe.

Wehrbeitrag, einmalige Abgabe (Ges. v. 3. 7. 1913) zur Deckung der Kosten der Wehrvorlage (1 Milliarde M).

Wehretat, Ausgaben für Heer und Marine.

WehrkreisReichsheer.

Wehrkreisarzt (Divisionsarzt) regelt im Reichsheer den Sanitätsdienst des Wehrkreises usw.

Wehrpflicht, gesetzl. Verpflichtung zum Kriegsdienst, meist in Dienstpflicht u. Landsturmpflicht gegliedert. Militärdienstpflicht, Pflicht, sich der Aushebung zu unterziehen.

Wehrschaft, Deutsche, Vereinigung v. Studentenverbindungen (bes. an Handelshochschulen); bezweckt Wehrhaftmachung des dt. Volkes.

Wehrsport, sportl. Betätigung zur Förderung der Wehrhaftigkeit der Jugend eines Volkes, bes. Geländeübungen u. -spiele, Gepäckmärsche, Schießen; in Deutschland für Schulen u. Vereine durch Art. 177 des Versailler Diktats verboten.

Wehrwolf, soziale großdt. Freiheitsbewegung, wendet sich bes. an die Jugend, die sie in Fichteschem Geist erziehen will.

Wei, nordostchines. St., 400 000 E.

Weibel, Amtsdiener, Unterbeamter.

Weichbild, Ortsgebiet; Ortsrecht.

Weiche, Verbindungsgleis zum Überleiten v. Fahrzeugen v. einem Gleis auf ein anderes; Entgleisen der Fahrzeuge wird durch Zwangsschiene a (↑ Taf. Sp. 140[WS 1]) verhindert.

Weichsel, Hauptfluß Polens, 1076 km, v. den Beskiden zur Ostsee.

Weichselzopf, Verfilzung der Haare bei Unreinlichkeit u. Ungeziefer, mit Ekzem der Kopfhaut.

Weichtiere, Tierstamm, weichhäutig, „Eingeweidesack“ von einer Falte („Mantel“) umsäumt, die die Kalkschale absondert; Bauchseite mit muskulösem „Fuß“: Muscheln, Schnecken, Kopffüßer (↑ Taf. „Zoologie“).

Weida, ostthür. St., 10 000 E.

Weide (Salix), Bäume u. Sträucher, mit kätzchenförmigen Blütenständen. Korb-W., 6 m; Sal-W., 9 m, junge Kätzchen als „Palmkätzchen“ beliebt; Trauer- od. Napoleons- W., Zierbaum in Anlagen u. Friedhöfen, 6 m, Zweige hängend.

Weidegenossenschaften (Huden), genossenschaftl. Zus.schluß meist bäuerl. Betriebe zu gemeinsamer Anlage, Unterhaltung u. Benutzung v. Weiden.

Weiden, St., bayr. Oberpfalz, 20 000 E.

Weidenau, westfäl. D., bei Siegen, 11 000 E; Hochöfen.

Weidenbohrer, Schmetterling, Raupe in Laubbäumen bohrend; ↑ Taf. Sp. 697.

Weidenröschen, Kräuter mit meist purpurroten od. violetten Blüten, Samen mit Haarschopf.

Weidwerk = Jagd.

Weierstraß, Karl, Mathematiker, 1815–1897.

Weigand, Wilh., Schriftsteller, *1862; Roman „Frankenthaler“, Nov., Essays.

Weigl, Joseph, Opern- u. Kirchenkomponist, 1766–1846; Oper „Die Schweizerfamilie“.

Wei-hai-wei, bis 1930 brit. Pachtgebiet, an der ostchines. Küste, 738 qkm; Hptst. W., am Gelben Meer, 4000 E.

Weihenstephan, Teil v. Freising; Brauereihochschule.

Weihnachten (Christfest), das erste der gr. Feste des Kirchenjahrs (Geburt Christi), seit 354 am 25. Dez. an Stelle des heidn. Festes der Wintersonnenwende. Der Weihnachtsbaum in der heutigen Form ist vor dem 17. Jh. nicht nachweisbar, mit Lichtern vereinzelt im 18. Jh.; erst im 19. Jh. allgemeiner.

Weihnachtsinsel, brit. Insel, südl. v. Java, 1000 E; Phosphatabbau.

Weihrauch, Pflanzenharz, Räuchermittel, bes. in der kath. Kirche.

Weihwasser (kath.), geweihtes Wasser z. Besprengung b. Segnungen.

Weiland, vormals; verstorben.

Weiler, mehrere beieinander liegende Wohnhäuser, keine eigne Gemeinde bildend.

Weill, Kurt, Komponist, *1900; Opern: „Der Protagonist“, „Royal Palace“, „Der Zar läßt sich photographieren“, „Mahagonny“, Singspiel „Dreigroschenoper“.

Weimar: Teil des alten Schlosses (Karlsburg).

Weimar, Hauptstadt von Thüringen, 46 000 E. Durch Wirken der dt. Klassiker eine Art nationales geistiges Zentrum. 1919 Sitz der Nationalversammlung, die die W.er Verfassung mit Linksmehrheit (W.er Koalition) beschloß.

Wein, alkoholisches Getränk, dch. Gärung zuckerhaltiger Fruchtsäfte gewonnen; im engern Sinn das aus dem Saft der W.-Beeren erhaltene (↑ Weinstock).

Weinberger, Jaromir, tschech. Komponist, *1896; Opern: „Schwanda d. Dudelsackpfeifer“, „Die geliebte Stimme“.

Weinbrand, Bez. für dt. Branntwein, dessen Alkohol ausschließl. dem Wein entstammt. ↑ Kognak.

Weinbrenner, Friedrich, klassizist. Architekt, 1766–1826, Karlsruhe.

Weinessig, aus Wein dch. Essiggärung bereiteter Essig.

Weingartner, Felix, Edler


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Anmerkungen (Wikisource)

  1. Laut Verzeichnis ist es Tafel 145.
Empfohlene Zitierweise:
Meyers Blitz-Lexikon. Die Schnellauskunft für jedermann in Wort und Bild., Leipzig 1932, Spalten 721–722. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:LA2-Blitz-0420.jpg&oldid=- (Version vom 10.9.2022)