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619 Steinverband – Steuer 620

Steinverband, Anordnung der Bausteine bei der Mauerung. Arten: Schornstein-, Block-, Kreuz-, poln. (got), märk., holl. Verband; Abb. Sp. 618.

Steinweg, Heinrich, Klavierbauer, 1797–1871, Tischler; gründete in New York 1853 die Klavierfabrik Steinway & Sons.

SteinwerkzeugeVorgeschichte.

SteinzeugKeramik, ↑ Tafel Sp. 376.

Steiß, das hintere Ende der Wirbeltiere.

Steißgeburt (Steißlage)Geburt.

Stele.

Stele, (Grab-) Säule.

Stella, Stern.

Stellenvermittlung = Arbeitsvermittlung.

Stellingen, Teil von Altona; Hagenbeckscher Tierpark.

Stellung, befestigter, auch unbefestigter Geländeabschnitt, in dem sich eine Truppe verteidigt. Der vorderste Rand ist in der Regel die Hauptkampflinie (1. Linie).

Stellwerk, Einrichtung zum zentralen Bedienen v. Weichen u. Signalen der Eisenbahn.

Stelzhamer, Franz, 1802–74; „Gedichte“ in oberösterr. Mundart.

StemmenSchwerathletik.

Stempel,

1) Werkzeug aus Gummi, Holz u. Metall mit Reliefmuster; Einfärbung durch ein mit bes. Farbe (S.farbe) imprägniert. Kissen;
2) Werkzeug zum Ziehen von Blechgefäßen (Zieh-S.) und zum Lochen (Loch-S.);
3) im Bergbau Hölzer, die vor dem Hereinrutschen von Massen schützen;
4) bei Blütenpflanzen Griffel.

Stempelschneider graviert nach Vorlage Buchstaben od. Zierform in Stahlstäbchen.

Stempelsteuern, bestimmte öffentl. Abgaben (Gebühren, Steuern), werden durch Aufdruck eines Stempels, Benutzung von Stempelmarken od. Banderolen erhoben.

Stendal, St., in der Altmark, 30 000 E.

Stendhal, Frédéric de (Henri Beyle), frz. Schriftsteller, 1783–1842; großer, schonungsloser „Analytiker der Seele“ (Nietzsche); Romane: „Le rouge et le noir“, „La Chartreuse de Parme“; Novellen.

Stengel, Karl Frh. v., Rechtslehrer, 1840–1930.

Stenogramm, mittels Kurzschrift gefertigtes Schriftstück, bes. Nachschrift einer Rede.

Stenograph, Kurzschriftler, -schreiber.

Stenographie: Einheitskurzschrift.

Stenographie, Kurzschrift, bei den alten Griechen Tachygraphie; bei den Römern Tironische Noten; an ihre Stelle traten seit 11. Jh. Geheimschriften u. Abkürzungssysteme der Kurrentschrift. Die moderne S. ist Buchstabenschrift:

I. Geometr. Systeme (Verwendung v. Punkt, Gerader, Kreis und Kreisteilen): in England Pitman, Gregg; in Frankreich Prévost-Delaunay, Duployé, Havette; in Deutschland: Mosengeil, Horstig.
II. Die graph. S. (Teilzüge der gewöhnl. Schreib- [Kurrent-] Schrift) schuf Gabelsberger („Redezeichenkunst“, 1817–34); von ihm gingen 2 Hauptrichtungen aus:
A. Vokalsymbolisierende Systeme (mit sinnbildl. Darstellung der Vokale): Stolze (1841), Faulmann (1874), Schrey (1887), Stolze-Schrey (1897, „Einigungssystem“), Lehmann (1875, „Stenotachygraphie“) u. a.
B. Vokalschreibende Systeme: Arends (1850), Brauns (1888), Scheithauer (1896), v. Kunowski (1893: „National-S.“).

Die deutsche Einheitskurzschrift (Reichskurzschrift), seit 1924 Mittelsystem zw. Gabelsberger und Stolze-Schrey, auch in Danzig und Österreich. Lit.: Johnen, Allg. Gesch. der Kurzschrift (19283).

Stenosis, „Verengerung“ v. Luftröhre, Hauptschlagader, Magen, Darm usw.

Stenotypist(in), Angestellte(r) in kaufmänn. Betrieben, bei Behörden usw., muß Stenogramme aufnehmen und mittels Schreibmaschine übertragen.

Stentor, homer. Trojakämpfer mit gewaltiger Stimmstärke; daher: S.stimme.

Heinrich v. Stephan.

Stephan,

1) Heinrich v., 1831–97; 1875 Generalpostmeister, 1880 Staatssekretär des Reichspostamts, gründete den Weltpostverein; Erfinder der Postkarte.
2) Rudi, Komponist, 1887–1915; Oper: „Die ersten Menschen“; Lieder.

Stephan,

1) S. IV., der Große, Fürst der Moldau, * um 1435, † 1504.
2) S. I., der Heilige, 1. König v. Ungarn, * um 975, † 1038; führte das Christentum ein.

Stephanskrone, ung. Königskrone, nach Stephan I. benannt.

George Stephenson.

Stephenson, George, 1781–1848; baute 1825 die erste Eisenbahn.

Steppen, wasserarme, meist flache Gebiete, ohne oder nur mit vereinzelt stehenden Bäumen, mit Gras, Kräutern, Zwiebel- u. Knollengewächsen, Halbsträuchern od. Sträuchern bewachsen.

Steppen, Zusammennähen v. Stofflagen.

Steppenhuhn, taubenähnlich, 40 cm, Asien, zeitweilig in Mitteleuropa.

Sterbetafel gibt an, wieviel v. 100 000 Neugebornen nach Maßgabe der Sterbewahrscheinlichkeit der einzelnen Altersjahre allmählich sterben werden (Absterbeordnung).

Sterbeziffer, Zahl der Gestorbenen auf 1000 E.

Stereochemie, Lehre v. der räuml. Anordnung der Atome im Molekül.

StereometrieGeometrie.

Stereoskop, Instr., in dem zwei v. etwas verschiedenem Standpunkt aus aufgenommene Bilder (S.aufnahmen) eines Gegenstandes mit Hilfe zweier linsenartig gebogener Prismen betrachtet werden, sodaß man den Eindruck eines körperl. (plastischen) Bildes gewinnt. ↑ Taf. Sp. 520.

Stereotyp, mit feststehender Schrift gedruckt; übertragen: unveränderlich, starr.

Stereotypie, Verfahren, v. Letternsatz Druckplatten (Stereotypplatten) anzufertigen, ermöglicht Druck großer sowie mehrerer Auflagen ohne Neusatz (Stereotypausgaben).

Steril, unfruchtbar; keimfrei (d. h. frei v. Bakterien); s.isieren, keimfrei machen; S.ität, Unfruchtbarkeit.

SterletStöre.

Sterling (Livre S.), engl. Silbermünze, jetzt Rechnungsgeld: Pfund S. (£) ↑ Übersicht Sp. 416.

Stern, Himmelskörper: Fixsterne, Kometen, Planeten; Schiffshinterteil.

Stern, William, Psycholog, *1871; „Psychologie der frühen Kindheit“.

Sternberg,

1) Landschaft in Brandenburg, zw. Warthe u. Oder;
2) mähr. St., 13 000 E.

Sternberg, Leo, natural. Dichter, *1876; Lyrik, Dramen, Erz.

Sterndrift, in gleicher Richtung durch den Weltraum sich bewegende Sterne.

Sterne, Lawrence, engl.-ir. Schriftsteller, 1713–68; Romane: „Tristram Shandy“, „Sentimental Journey“; feiner Humor, große Kunst der Menschenzeichnung.

Sterneder, Hans, österr. Schriftsteller, *1889; Romane, Lyrik.

Sternenbanner, die Flagge der USA, enthält außer 13 Streifen 48 Sterne (den Staaten entsprechend).

Sternhaufen ↑ Seite:LA2-Blitz-0252.jpgF#Fixsterne|Fixsterne]].

Sternheim, Karl, Schriftsteller, *1878; bürgerfeindl. Komödien: „Die Hose“, „Bürger Schippel“.

Sternorden, relig. Ges. zur Verbreitung der Lehren Krischnamurtis.

Sternschnuppen, kleine Meteore, mit geringerer Geschwindigkeit ziehend; in Bahnen v. period. Kometen: Andromediden (Reste des Bielaschen Kometen), Aquariiden (Beziehung zum Halleyschen Kometen), Leoniden (zum Tempelschen Kometen), Lyriden, Perseiden, Laurentiusschwarm.

Stert, kurzes Tau.

Stethoskop = Hörrohr.[WS 1]

Stetig, fest, unbeweglich, ununterbrochen.

Stettenheim, Jul., humorist.-satir. Schriftst, 1831–1916, von ihm Figur d. Kriegsberichterstatters „Wippchen“.

Stettin: Partie an der Oder.

Stettin, Hptst. der pr. Prov. Pommern, 255 000 E; an der Oder, 65 km v. Meer; durch den Großschiffahrtsweg seit 1914 mit Berlin verbunden; Handel (Holz, Getreide, Erz) u. Ind. (Werften).

Stettiner Haff, Mündungsbucht der Oder in die Ostsee; östl. Hälfte Großes Haff, die westliche Kleines Haff.

Steuben, Friedrich Wilhelm v., 1730–94; 1753–64 pr., 1775 bad. Offizier, ging 1777 nach Nordamerika und organisierte das Heer der Aufständischen. S.-Gesellschaft der Deutschamerikaner zur Pflege der Beziehungen zw. USA und Deutschland.

Steuer, unseemännisch für Ruder. S.bord, rechte Schiffsseite, vom Ruder

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Stichwort „Höhrrohr“ existiert nicht.
Empfohlene Zitierweise:
Meyers Blitz-Lexikon. Die Schnellauskunft für jedermann in Wort und Bild., Leipzig 1932, Spalten 619–620. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:LA2-Blitz-0364.jpg&oldid=- (Version vom 11.9.2022)