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Gerh. v. Scharnhorst.

Scharnhorst, Gerhard v., 1755–1813, Dir. d. preuß. Kriegsakademie, 1807 des Kriegsdepartements, 1810 Chef des Generalstabs, gestaltete das Heer neu; bei Großgörschen 1813 tödl. verwundet.

Scharnhorst, Bund deutscher Jungmannen, Jugendorganisation (13–17 Jahre) des Stahlhelms.

Scharnier, Drehgelenk für Türen usw.

Scharte, tiefer Einschnitt eines Gebirgskammes.

Scharwache, veraltet für patrouillierende Nachtwache.

Scharwenka, Xaver, Klaviervirtuos u. Musikpädagog, 1850 bis 1924.

Scharwerk, Fronarbeit, kl. Nebenarbeit; Ztw.: scharwerken. {{Absatz}

Nordschwedische Schärenlandschaft.

Schäßburg, rumän. St. (Siebenbürgen), 18 000 E.

Schassieren, mit kurzen Gleitschritten gerade forttanzen.

Schatt el-Arab, die vereinigten Euphrat u. Tigris.

Schatten.

Schatten, dunkler Raum hinter von Lichtquelle A einseitig beleuchtetem, undurchsichtigem Körper B. Kern-S. (Abb.), Halb-S.

Schattenrisse = Silhouetten.

Schatulle, Geld-, Schmuckkästchen; Privatkasse eines Fürsten.

Schatzanweisungen (Schatzscheine, -wechsel), Form kurzfristiger schwebender Staatsschuld zur Befriedigung vorübergehenden Geldbedarfs, bei längerer Verfallsdauer verzinslich.

Schätzung = Taxation.

Schatzungen, auf Grund amtl. Schätzungen erhobene Steuern.

Schaudinn, Fritz, Zoolog, 1871–1906; entdeckte den Syphiliserreger.

Schäufelein, Hans Leonhard, Maler, * vor 1490, † 1540.

Schaukal, Rich. v., österr. Dichter, *1874.

Schaulen, St., Litauen, 22 000 E. 23. 7. 1915 Sieg Otto v. Belows.

Schaumann, Ruth, Dichterin u. Bildhauerin, *1899.

Schaumburg-Lippe, nordwestdt. Freistaat, 340 qkm, 48 046 E; Hptst. Bückeburg. 47,7% Ackerland, 16,2% Wiesen u. Weiden, 20,7% Wald (meist Eiche u. Buche). Landesfarben: weiß, rot, blau.

Graf Philipp zur Lippe erbte 1640 einen Teil d. Grfschft. Schaumburg u. nannte sein Geschlecht S. Graf Georg Wilhelm wurde 1807 gefürstet. Fürst Adolf Georg (1860–93) stand 1866 zu Österr., trat aber dem Norddt. Bund bei. Fürst Adolf (seit 1911) entsagte 1918 d. Thron. Anschluß an Preußen durch Volksabstimmung 1926 abgelehnt.

Schaumwein, durch Kohlensäure schäumender Wein, in Frankr. (Champagner) u. Deutschl. aus gemischtem Wein (Cuvée) unter Zuckerzusatz hergestellt.

Schaumweinsteuer, Verbrauchssteuer auf Schaumwein (je Flasche 1 ).

Schauri = Palaver.

Schauspiel, Untergattung des ↑ Dramas.

Schautaler, Silbermünzen auf Zeitereignisse usw.

Scheck, schriftl. Anweisung an Bank, an den im S. als Empfänger Bezeichneten aus dem Guthaben des Ausstellers eine best. Summe zu zahlen. S. ist bei Sicht zahlbar u. muß binnen 10 Tagen nach Ausstellung der Bank zur Einlösung vorgelegt werden.

Scheel, Otto, prot. Theolog u. Historiker, *1876; „Martin Luther“, „Die schlesw.-holstein. Erhebung u. wir“.

Scheele, Karl, schwed. Chemiker, 1742–86, entdeckte Sauerstoff, Chlor, Glyzerin.

Scheelit, Wolframerz.

Reinhard Scheer.

Scheer, Reinhard, 1863–1928, 1913 Geschwaderchef, 1916 Admiral u. Flottenchef, schlug die See⚔ am Skagerrak, 1918 Chef der Obersten Seekriegsleitung.

Scheerbart, Paul, Schriftsteller, 1863–1915; grotesk-phantast. Romane.

Scheffel, Maß, ↑ Übersicht Sp. 416.

Scheffel, Jos. Viktor v., romant.-humorist. Dichter, 1826–86; „Trompeter von Säckingen“, „Ekkehard“, Ged.

Scheffler, Karl, Kunstschriftst., *1869; „Geist der Gotik“.

Scheheresade, Erzählerin der pers. Märch. in. „1001 Nacht“.

Scheich, Haupt eines Beduinen-Stammes.

Scheide, Teil des weibl. Geschlechtsorgans (↑ Taf. Sp. 396).

Scheidegg, Pässe im Berner Oberl.: Große S. (1961 m), von Grindelwald nach Meiringen; Kleine S. (2066 m), von Grindelwald über Wengernalp nach Lauterbrunnen.
Scheidemann, Philipp, *1863, seit 1903 M. d. R. (soz.-dem.), Okt. 1918 Staatssekretär, rief am 9. 11. 1918 die „Dt. Republik“ aus, 1919 Reichskanzler, trat bei Annahme des Versailler Vertrags zurück, Dez. 1919–25 Oberbürgermeister von Kassel.

Scheidemantel, Karl, Opernbariton, 1859–1923.

Scheidemünzen (Scheidegeld)Geld, ↑ Münze.

Scheidewasser = Salpetersäure.

ScheidungEherecht.

Scheikh = Scheich.

Schein, Joh. Hermann, Komponist, 1586–1630, Thomaskantor in Leipzig.

Scheiner,

1) Christoph, Astron., 1573–1650, Mitentdecker der Sonnenflecke.
2) Julius, Astrophysik., 1858–1913.

Scheinfrucht, Frucht, an deren Aufbau auch fleischig gewordene Blütenteile teilnehmen, z. B. Erdbeere.

Scheinpflug, Paul, Komponist u. Dirigent, *1875.

Scheinwerfer (Projektor), eine Lampe, die sich im Brennpunkt eines Hohlspiegels befindet. Militär.: im Luftschutz, Festungs-, Stellungskrieg verwendet.

Scheitel, höchster Punkt einer Wölbung; Schnittpunkt zweier einen Winkel bildenden Geraden.

Scheitelauge, bei fossil. Tieren augenähnl. Organ am Scheitel, bei Neunaugen, Fröschen, Eidechsen noch deutlich.

Scheitelhaltung, höchste Strecke von Kanälen.

Scheithauer, Karl, Stenogr.-Erfinder, *1873.

Schelde, Fluß, im belg. Tiefland, zur Nordsee (Ooster-S. u. Wester-S., De Honte), 430 km. S.zoll (bis 1863) an der S.-mündung von fremden Schiffen erhoben.

Max Scheler.

Scheler, Max, Philosoph, 1874–1928; vielseitiger Denker.

Schelf, das den Festlandsaum begleitende Flachmeer (bis 200 m tief).

Scheliff, größter Fl. Algeriens, 700 km.

Schell, Herm., kath. Theolog (Reformkatholizismus), 1850 bis 1906.

Schellack, durch Gummilackschildlaus gebildetes Harz; zur Lackbereitung (Spritlacke), in der Feuerwerkerei, zu Siegellack.

Schellen, Farbe der dt. Spielkarte (in der frz.: Karo).

Schellenbaum (Halbmond), von den Türken übernommenes Klingelinstrument der Militärkapellen.

SchellfischDorsche.

Schelling, Friedr. Wilh. Jos. v., Philosoph, 1775–1854, geistiger Führer des romantischen Kreises; „Ideen zur Philosophie der Natur“, „Weltseele“, „System des transzendentalen Idealismus“, „Darstellung m. Systems der Philosophie“. Lit: K. Fischer, S.s Leben, Werke u. Lehre (19023). Seine Frau (seit 1803) Karoline, geb. Michaelis, verh. mit Böhmer und A. W. Schlegel (1763–1809), Mittelpunkt der Romantiker in Jena.

Schelmuffsky, satirischer Lügenroman von Chr. Reuter (gegen 1700).

Schema, Muster, Aufriß; S.tismus, gedankenlose Nachahmung eines S.s.

Schemen, Schatten, Gespenst.

Schemnitz, slowak. St., 13 000 E.

Schenk, Joh., Komponist, 1753–1836, Lehrer Beethovens.

Schenkendorf, Max v., Dichter der Befreiungskriege, 1783 bis 1817.

Schenker, Heinr., Musikforscher, *1868.

Schenkung, rechtlich jede Zuwendung, die in beiderseitigem Einverständnis unentgeltlich geschieht. S.sversprechen bedarf der gerichtlichen oder notariellen Beurkundung, kann bei grobem Undank widerrufen werden. S.steuer trifft Zuwendung unter Lebenden; ist meist Ergänzung zur Erbschaftssteuer, um Erbschaftssteuerumgehungen zu verhindern.

Scherchen, Hermann, Dirigent, *1891.

Schere, Werkzeug zum Zerschneiden v. Stoffen u. Metallen.

Scheren, im


Stichwörter, die unter Sch… vermißt werden, schlage man unter Sh… nach.
Empfohlene Zitierweise:
Meyers Blitz-Lexikon. Die Schnellauskunft für jedermann in Wort und Bild., Leipzig 1932, Spalten 557–558. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:LA2-Blitz-0329.jpg&oldid=- (Version vom 10.9.2022)