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475 Petersilie – Pforzheim 476

Hamburg.

Petersilie, Doldengewächs, aus S-Europa, Blättchen oft kraus.

Peterskirche, in Rom, Mittelpunkt der kath. Christenheit. Im 5. Jh. gegr., spiegelt ihre Baugeschichte den Verlauf der Renaissance bis zum Hochbarock; ↑ Taf. I Sp. 584.

Peterspfennig, Spenden aller Katholiken zugunsten des Papstes.

Peter-und-Pauls-Tag (Peterpaul), 29. Juni.

Peterwardein, südslaw. St., an der Donau, 5100 E; Festung. 1716 Sieg Prinz Eugens über die Türken.

Petit, Schriftgröße, ↑ Schriftgrade.

Petition, Bitte, Gesuch, P.srecht (Bittrecht), Grundrecht jed. Deutschen, sich mit Bitten oder Beschwerden an die zuständige Behörde od. an die Volksvertretung zu wenden.

Petit mal, kurze Anfälle von Bewußtseinsumschleierung.

Petöfi, Alexander, bedeutendster ung. Lyriker, 1823–49.

Petrarca, Francesco, ital. Dichter u. Humanist, 1304—74; Liebeslieder (meist an ,Laura‘) u. polit. Lieder.

Petrefakten = Fossilien.

Petrie, Sir William Matthew Flinders, engl. Ägyptolog, *1853.

Petroglyphen, Bilderschrift der Naturvölker auf Felsen.

Petrograd = Leningrad.

Petrographie, Gesteinskunde.

PetrolätherErdöl.

PetroleumErdöl.

Petrus (Sankt Peter), urspr. Simon, Fischer aus Bethsaida, Hauptjünger Jesu; „1. Bischof“ von Rom, Märtyrer (64?, mit Paulus?).

Petschaft, Handstempel zum Siegeln.

Petschora, russ. Fl., vom Ural zum Nördl. Eismeer, 1650 km.

Max v. Pettenkofer.

Pettenkofer, Max v., Chemiker, Physiolog u. Hygieniker, 1818–1901, Begr. der experimentellen Hygiene.

Petto, die Brust; in p. haben, im Sinn haben.

Petunie, Nachtschattengewächs aus S-Amerika.

Petzold, Alfons, österr. Arbeiterdichter, 1882–1923.

peu à peu, nach und nach.

Peucker, Karl, Kartograph, Wien, *1859.

Pfadfinder, nach engl. Vorbild (↑ Baden-Powell) 1911 von General v. d. Goltz gegr., nationale Jugendverbände (Jungdeutschlandbund).

Pfaffe, Weltgeistlicher, später verächtlich.

Pfaffenhütchen, Strauch, bis 3 m hoch, Früchte rosenrot und orange.

Pfahl, geolog.: infolge seiner Widerstandsfähigkeit aus dem umgebenden Gestein ausgewitterter Quarzgang. Im Wappenwesen: senkr. Streifen i. d. Schildmitte, v. 2/7 Schildbreite.

Pfahlbauten, menschl. Ansiedlungen zu Wasser od. Lande auf Pfählen, gegen Feinde, Tiere, Sumpfnässe; bei Natur- u. vorgeschichtl. Völkern in verschied. Formen.

Pfahleisen.

Pfahleisen, auf ein. Pfahl befestigte Falle.

Pfahlmuschel = Miesmuschel.

Pfalz,

1) kaiserl. Palast (Kaiserpfalzen in Goslar, Aachen u. a.);
2) (Rhein-P.), bayr. Regbez., l. am Rhein, 5504 qkm, 932 000 E; Hptst. Speyer.

Pfälzer Weine, leichte bis kräftige Weine der Rheinpfalz.

Pfalzgraf, im Frankenreich oberer kgl. Beamter, später Titel eines Territorialherren.

Pfandbriefe, festverzinsl. Schuldverschreibungen einer bes. zur Ausgabe ermächtigten Anstalt, gedeckt durch die der Anstalt gehörigen Hypotheken.

Pfandhaus, Pfandleihgeschäft leiht gegen Verpfändung von Gegenständen Geld aus.

Pfändung, zwangsweise Beschaffung eines Pfandes, durch Zwangsvollstreckung oder Selbsthilfe.

Pfännerschaft, Gesellschaftsform zur Ausnutzung von Solquellen.

Pfannkuchen, Gebäck: Krapfen, flache Eierkuchen.

Pfau, Hühnervogel, Schwanz radförmig aufrichtbar, aus Ostindien.

Tagpfauenauge.

Pfauenaugen, Schmetterlinge mit Augenflecken: Tag-P., braun, mit 4 violettgelben Augenfl, 5 cm breit; Nacht-P. (Großes, Mittleres u. Kleines), 12 bzw. 7 bzw. 6 cm breit, vorwiegend grauschwarz, Augenflecke auf allen Flügeln, Abend-P., 8 cm, blauer Augenfleck auf roten Hinterflügeln.

Pfaueninsel, Havelinsel bei Potsdam.

Pfeffer,

1) Schwarzer P., Ostindien, malaiische Inseln, Sunda-Inseln; zu schwarzem P. werden halbreife Beeren getrocknet; reife, rote Beeren liefern weißen P.
2) Span. P., Nachtschattengewächs, rote Früchte, liefern Paprika.


Pfefferfresser: Riesentukan.

Pfefferfresser, Vögel, mit großem Schnabel, im trop. Amerika; z. B. Riesentukan, 57 cm.

Pfefferkuchen, aus Mehl u. Honig (Lebkuchen) oder Zucker oder Sirup mit Gewürzen, Mandeln.

Pfefferküste, alter Name d. Küste v. Liberia.

PfefferminzeMinze.

Pfefferminzöl, äther. Öl, aus Pfefferminze, Hauptbestandteil Menthol; zu Likör und Arzneien.

Pfeifer, Spielleute im späten MA.

Pfeiffer, Rich., Bakteriolog, *1858; Immunitätsforschung.

Pfeilkraut, Sumpfgewächs, 1,25 m, Blätter pfeilförmig.

Pfennig, seit 1871 im Dt. Reich, = 1/100 ℳ (Reichs-P.).

Pfennigkraut, Kreuzblütler, Schötchen groß, breit geflügelt.

Pferch, eingezäunte Fläche z. Übernachten der Schafe.

Pferd, Turngerät; ↑ Taf. I Sp. 696.
Pferde (Einhufer), Unpaarhufer, Zehe vom Huf umkleidet; ↑ Taf. „Zoologie“. In Innerasien das Wildpferd, gelblich, Beine dunkel, eselsgroß. Die europäischen Zuchtrassen gehen auf 2 Haupttypen zurück: edle arabische und grobe norische (Warm- und Kaltblut). Das Vollblut (Kreuzung von Arabern u. engl. Land-P.) liefert Renn-P. Die mit ihm veredelten P. sind edle (Rasse-P., edles Halbblut), halbedle u. veredelte. Der norische Typus hat schweren Körper, große Masse, breite Brust, plumpe Beine, große Hufe. Die ihm entstammenden kaltblüt. Schläge sind z. T. hoch verbessert (edles Kaltblut).

Pferdekraft (Pferdestärke)Leistung.

Pferderennen, Flachrennen auf ebener Bahn und Hindernisrennen; diese als Hürdenrennen (Buschwerk als Hürden) u. als Jagdrennen (Steeple Chases) mit verschied. Hindernissen. Wetten werden am Totalisator, der amtlich kontrollierten Wetteinrichtung, od. durch Buchmacher abgeschlossen.

Pfetten, die auf den Dachsparren liegenden Längshölzer.

Pfifferling (↑ Taf. Sp. 520), Blätterpilz, im Laub- u. Nadelwald, eßbar.

Pfingsten, „der 50. Tag“ nach Ostern, zur Erinn. an Ausgießung d. Hl. Geistes.

Pfingstrose, Hahnenfußgewächs, strauchartig od. staudig.

Pfirsichbaum, Rosengewächs, Obstbaum, v. südl. Himalaja u. aus Persien.

Pfister, in Bayern: Bäcker.

Hans Pfitzner.

Pfitzner, Hans, Komp., Musikschriftst., *1869; Opern: „Der arme Heinrich“; Kantate: „Von deutscher Seele“.

Pflanzen, ein- od. vielzell. Lebewesen, meist mit Blattgrün, das den Aufbau des P.körpers aus Wasser, Salzen u. Gasen ermöglicht. Grundorgane: Wurzel, Stamm, Blatt, Blüte (↑ Taf. Sp. 73).

Pflanzenbasen = Alkaloide.

Pflanzenkunde = Botanik.

Pflanzenleim, aus Stärke, Dextrin.
Pflanzenreich gliedert sich in:

1) Thalluspflanzen (Bakterien, Algen, Pilze, Flechten);
2) Moospflanzen (Leber- u. Laubmoose);
3) Farnpflanzen (Farne, Schachtelhalme, Bärlappgewächse);
4) Samenpflanzen (Nacktsamer: Zykadeen, Nadelhölzer; Bedecktsamer: Einkeimblättrige Blütenpflanzen [z. B. Gräser, Lilien, Orchideen] u. Zweikeimblättr. Blütenpflanzen).

1–3 bezeichnet man zus. auch als Kryptogamen (Sporenpflanzen), 4 als Phanerogamen (Blütenpflanzen).

Pflanzensammlung = Herbarium.

Pflanzensoziologie, Lehre v. den Pflanzenvereinigungen (pflanzl. Lebensgemeinschaften).

Pflanzentalg, feste Pflanzenfette; dienen zur Herst. v. Seifen u. Kerzen. Auch Kokosfett (Palmin) ist ein P.

Pflanzenwachs, auf Blättern u. Früchten der südamer. Wachspalme.

Pflanzer-Baltin, Karl, Frh. v., 1855–1925, 1914–18 österr. Armeeführer.

PflanzgärtenForst.

Pflaster, aus Bleioxyd mit Öl, auch aus Fetten, Harzen usw. mit Arzneimitteln.

Pflaumenbaum, Rosengewächs: Zwetschenbaum, Früchte in N-Deutschl. Pflaume, in S-Deutschl. Zwetsche. Abarten: Mirabelle, Reineclaude.

Pflaumenglucke, Schmetterling (↑ Taf. Sp. 697), Raupe auf Obstbäumen, Erlen.

Pflaumenspanner, Schmetterling (↑ Taf. Sp. 697), Raupe auf Obstbäumen, Weißdorn.

Pflaumenzipfelfalter, Schmetterl., Fam. der Bläulinge, 3 cm spann. (↑ Taf. Sp. 697), Raupe auf Schlehen.

Pflegeämter, Gefährdetenfürsorgestellen, bes. zur Bekämpfung der Geschlechtskrankheiten.

Pflegschaft, Art beschränkter Vormundschaft.

Pflichtexemplare, Freiexemplare v. Druckwerken an Behörden (Staatsbibliotheken usw.).

Pflichtteil, Anteil am Nachlaß, den der Erblasser den P.sberechtigten (Abkömmlinge, Eltern u. Ehegatten) nur aus bes. Gründen entziehen kann; Geldanspruch gegen den Erben i. Höhe des halben Wertes d, gesetzl. Erbteils.

Pflug, wichtigstes Gerät zur Bodenbearbeitung; nach der Anzahl der P.körper: Ein-, Zwei-, Mehrschar-P. Häufel-P. mit 2 Streichblechen nach beiden Seiten, häufelt dabei an. Motorpflüge v. Lokomobilen od. Motoren an Drahtseilen bzw. dch. Anhängen hin u. her gezogen. ↑ Taf. I Sp. 346 u. Abb. Sp. 477.

Pflüger, Ed., Physiolog, 1829–1910.

Pforta (Schulpforta), Fürstenschule i. pr. Kr. Naumburg, gegr. 1543.

PfortaderBlut.

Pforte, Bez. zahlr. Engpässe.

Pforte, Hohe, bis 1918 die türk. Reg.

Pforzheim, ostbad. St., 79 000 E; Bijouterien, Gold-, Silberwaren.

Empfohlene Zitierweise:
Meyers Blitz-Lexikon. Die Schnellauskunft für jedermann in Wort und Bild., Leipzig 1932, Spalten 475–476. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:LA2-Blitz-0282.jpg&oldid=- (Version vom 10.9.2022)