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Verschiedene: Meyers Blitz-Lexikon

335 Kreuzburg – Kristalle 336

Schötchen.

Kreuzburg, St. im nördl. Oberschles., 12 000 E.

Kreuzdorn (Rhamnus), Sträucher mit grünlich-weißen Blüten und Beeren. Hierher der ↑ Faulbaum.

Kreuzen, gegen den Wind segeln.

Kreuzer,

1) Scheidemünze der süddt. Guldenwährung, = 1/60, österr. Neu-K. (bis 1892), = 1/100 Gulden;
2) Kriegsschiffe- für Aufklärungs- und Spähdienst;
3) Segelboot m. Kajüte.

Kreuzfahrer, Teilnehmer an den Kreuzzügen.

KreuzfuchsFuchsfelle.

Gotischer Kreuzgang.

Kreuzgang, offene viereckige Halle an Klosterkirchen.

Kreuzigung, Anbinden od. Annageln eines Menschen an ein Kreuz, bei den Römern bis 315 n. Chr. Todesstrafe.

KreuzkopfDampfkraftmaschinen.

Kreuzkraut (Senecio), Korbblütler, Blüten gelb; viele Unkräuter.

Kreuznach, Bad, St., südl. Rheinland, a. d. Nahe, 25 000 E.

Kreuzotter, Giftschlange, 70 cm, graubraun, schwarze Zickzacklinie auf Rücken, Kopfzeichnung kreuzähnl., nützl. durch Mäusevertilgung; Biß gefährl., selten tödl.

Kreuzritter, Kreuzfahrer; auch Ritter des Dt. Ordens.

Kreuzschnabel, Finkenvögel, Ober- und Unterschnabel übereinander gekreuzt, 20 cm, vorwiegend rötl.

KreuzspinneSpinnen.

KreuzstichStickerei.

Kreuzweg, kath. Andacht zur Verehrung des leidenden Christus, mit 14 „Stationen“.

Kreuzzüge, vom christl. Abendland 11.— 13. Jh. zur Eroberung Palästinas unternommene Züge.

KrickelnGemse.

Kricket. Torwächter am Tor mit Schlagholz, Beinschienen und Ball.

Kricket, engl. Nationalspiel zw. 2 Mannschaften v. meist je 11 Spielern; 20 m voneinander entf. je 1 K.tor, dort die beiden Verteidiger (Schläger). Der Angreifer versucht, das Tor mit einem Ball einzuwerfen, der Schläger, den Ball fortzuschlagen, und, während die Angreifer den Ball suchen, möglichst viele Läufe zw. den Toren zu machen.

Kriebelkrankheit entsteht durch Genuß mutterkornhaltigen Mehls: Erbrechen, Kriebeln, Taubheit der Glieder, Krämpfe, Brandigwerden der Gliedmaßen (Mutterkornbrand).

Kriechtiere (Reptilien), Klasse der Wirbeltiere, wechselwarm, mit Lungenatmung, Haut m. Schuppen, Kiefer mit Zähnen od. Hornscheiden; meist Landtiere u. eierlegend: Eidechsen, Schlangen, Chamäleons, Schildkröten, Krokodile.

Kriegsächtungspakt (Antikriegs-, Kellogg-Pakt), auf Veranlassung v. F. Kellogg abgeschlossen 27. 8. 1928 in Paris.

Kriegsanleihe, in Dtschl. 1914–18 bevorzugte langfristige Anleihe zur Deckung der Kriegskosten. Die 9 dt. K. ergaben zus. 98,2 Milliarden .

Kriegsentschädigungen, deutsche, = Reparationen.

Kriegsgewinnsteuer trifft den infolge oder während des Krieges erfolgten Vermögenszuwachs, bes. der Kriegsgewinnler.

KriegsgottAres, ↑ Mars, ↑ Týr.

Kriegslügen, falsche od. entstellte Nachrichten u. Abb. über die Mittelmächte, bes. die Greuelpropaganda.

Kriegsmaschinen: Onager.

Kriegsmaschinen, früh. Vorrichtungen zu Angriff u. Deckung bei Belagerungen: Flachbahngeschütze (Katapulte, Ballisten, Rutten usw.); Wurfgeschütze, -masch., Gewerfe (Onager, Blyde usw.); zum Breschelegen: Sturmbock, Mauerbrecher usw.; zur Deckung bei Angriff: Schüttschildkröte, Frontschirme usw.

Kriegsneurosen, -psychosen, nervöse u. geist. Erkrankungen dch. den Krieg: durch Strapazen, Erkrankungen, Verletzungen, Angst, Sorge; Kriegspsychose auch übertragen: das eigentüml., ans Krankhafte streifende seel. Verhalten eines ganzen Volkes im Kriege.

Kriegspatenschaften, persönl. Fürsorge für Kriegerwaisen, vermittelt d. Reichsverband für K.

Kriegsrecht, völkerrechtl. Einschränkung der rücksichtslosen Gewaltanwendung.

Kriegsschäden, durch den Krieg entstandene Personen- u. Sachschäden, werden durch Reichsversorgungsgesetz u. Kriegspersonenschadengesetz geregelt. Außerdem sind maßgeb.: Gewaltschäden-VO., Liquidationsschädengesetz u. Kriegsschädenschlußgesetz.

Kriegsschatzung, Leistungen, die besetzten Gebieten auferlegt werden.
Kriegsschiffe, Wasserfahrzeuge für den Seekrieg, führen die Flagge ihres Staats, sind in die Liste der K. eingetragen. Schon im Altert. benutzt; damals u. im MA Ruder- (u. Segel-), später ausschließl. Segelfahrzeuge; Dampf-K. zuerst 1814; Armierung mit Geschützen schon im MA.

Kriegsschuldfrage, Frage nach den verantwortl. Urhebern des Weltkriegs; durch Versailler Vertrag wurde dem Dt. Reich das Bekenntnis der Alleinschuld abgepreßt.

Kriegsverrat, während des Kriegs begangner Landesverrat.

Kriemhild, Siegfrieds Gattin.

Krim, Rätefreistaat auf der Halbinsel K., zw. Schwarzem u. Asowschem Meer, 25 310 qkm, 714 000 E; Hptst. Simferopol.

Kriminalbiologie, Lehre v. den Zus.hängen zw. Kriminalität u. körperl-seel. Konstitution.

Kriminalist ist als Kriminalbeamter, Staatsanwalt, Richter tätig bei Aufklärung v. Verbrechen; auch Jurist als Strafrechtsforscher u. -lehrer.

Kriminalistik, Lehre v. Technik, Entdeckung u. Aufklärung des Verbrechens u. Ermittlung u. Überführung des Täters. Organe: Kriminalpolizei, Staatsanwaltschaft, Untersuchungsrichter.Hilfswissenschaften: Chemie, Technologie, Kriminalpsychologie.

Kriminalität, Art u. Umfang der begangenen strafb. Handlungen, bei den einzelnen festgelegt im Strafregister, bei ganzen Völkern in der Kriminalstatistik.

Kriminalpädagogik, wissenschaftl. ausgebaute Lehre v. der Erziehung Gefangener u. verwahrloster Jugendlicher.

Kriminalpolizei, Abt. der Polizeibehörden, die zus. mit Staatsanwaltschaft Aufklärung v. Verbrechen bearbeitet.

Kriminalpsychologie, Lehre v. Seelenleben u. Charakter des Verbrechers u. v. den seel. Ursachen u. Wirkungen verbrecher. Handlungen.

Kriminalsoziologie, Wissenschaft v. den gesellschaftl. Faktoren, die die Entstehung v. Verwahrlosung u. Kriminalität bewirken od. die für die Wiedereingliederung asozialer Menschen in die Gesellschaft wesentlich sind.

Kriminologie, Erforschung u. Lehre v. Verbrechen.

Krimkrieg, Krieg zw. Rußl. u. den verbünd. Türken, Engl., Frz. u. Sardiniern, 1853—56; das geschlagene Rußl. schloß den Pariser Frieden 1856.

Krimmer, Lammfell, auch gekräuselter Plüsch.

Krimmitschau, westsächs. St., 27 000 E.

Krimpen, Winddrehung gegen den Uhrzeiger auf der nördl., mit ihm auf der südl. Halbkugel.

Dame in Krinoline (1858).

Krinoline, Reifrock.

Krippe, kasten- od. rinnenart. Futtergestell; Säuglingsheim.

Kris.

Kris, Malaiendolch m. geflammter Klinge.

Krischna, Inkarnation d. ind. Gottes Wischnu.

Krischnamurti, Jiddu, *1896, v. Theosophen als neuer Christus ausgerufen.

Krisen, zeitweilige Störungen des Wirtschaftslebens, die mit dem Konjunkturwechsel in Zusammenhang stehen.

Krisenfürsorge gewährt Arbeitslosenunterstützung als Krisenunterstützung, wenn Unterstützungsanspruch gegenüber Arbeitslosenversicherung erschöpft ist (K. für Ausgesteuerte); von den Kosten der K. trägt 4/5 das Reich, 1/5 die Gem.

Krisensteuer dient der Verstärkung der im Reichshaushalt für Krisenfürsorge vorgesehenen Mittel u. wird erhoben v. den Lohn- u. Gehaltsempfängern (Krisenlohnsteuer) u. v. den veranlagten Einkommensteuerpflichtigen (K. der Veranlagten).

Krishna, Fl. in Brit.-Indien, zum Golf v. Bengalen, 1300 km.

Krisis, gespannte Lage, entscheidender Augenblick.

Kristalle: 1 Oktaeder, 2 Tetragonales Prisma, 3 Hexagonale Pyramide, 4 Rhombische Pyramide, 5 Monokline Zwillinge, 6 Rhomboeder, 7 Tetraeder, 8 Oktaeder und Würfel.

Kristalle, homogene Körper v. regelmäßiger Begrenzung. Für die Unterscheidung der K. sind Symmetrieverhältnisse

Stichwörter, die unter K… vermißt werden, schlage man unter C… oder Z… nach.
Empfohlene Zitierweise:
Meyers Blitz-Lexikon. Die Schnellauskunft für jedermann in Wort und Bild., Leipzig 1932, Spalten 335–336. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:LA2-Blitz-0200.jpg&oldid=- (Version vom 29.6.2022)