Seite:Kurze Lebens-Notizen zu der Portrait-Gallerie merkwürdiger Luzerner auf der Bürgerbibliothek in Luzern.pdf/98

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.


207 Alois Fellmann

Alois Fellmann wurde am 11.1.1855 in Oberkirch geboren. Er stammte aus einer alten Bauernfamilie und war das drittjüngste von acht Kindern. 1861 starb sein Vater im Alter von 39 Jahren. Die Mutter leitete tatkräftig den grossen Hof. Alois besuchte die Schulen in Oberkirch und Sursee. Beim Bildhauer Sales Amlehn erhielt er den ersten Zeichenunterricht. 1872 zog Fellmann nach Stans, wo er unter der Aufsicht von Paul Deschwanden im Atelier des Malers Carl Georg Kaiser arbeitete. 1874 trat Fellmann in die Zeichenschule in Luzern ein. Hier wurde er Schüler von Seraphin Weingartner, dem späteren Direktor der Kunstgewerbeschule. Auf den Rat von Weingartner zog Fellmann 1874 an die Kunstakademie nach Düsseldorf. Unter der Leitung bekannter Professoren bildete er sich rasch zum Kunstmaler aus, der seinen eigenen Weg früh selber suchte und fand. Zu seinen bekanntesten Werken zählen "Die letzte Ehre", "Das Gelübde" und "Der Palmsonntag". Letzteres Gemälde befindet sich im Kunstmuseum in Luzern, während die übrigen Werke in ausländischen Galerien zu suchen sind. 1889 verehelichte sich Fellmann mit einer Tochter aus vornehmem Düsseldorfer Geschlecht, die ihm zwei Kinder schenkte. Von vielen Krankheiten geschwächt, starb Alois Fellmann im Alter von 37 Jahren am 9.3.1892 in Düsseldorf, Mit ihm starb ein vielversprechendes Talent. Eine glanzvolle Künstlerlaufbahn wäre ihm beschieden gewesen.