Joseph Anton Felix von Balthasar: Kurze Lebens-Notizen zu der Portrait-Gallerie merkwürdiger Luzerner auf der Bürgerbibliothek in Luzern | |
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204 Martin Knüsel
Martin Knüsel wurde als Sohn wohlhabender Eltern am 6.2.1813 in Luzern geboren.
Nach dem Besuch der Schulen seiner Vaterstadt studierte er an den Universitäten in Heidelberg und Göttingen die Rechte. Seine berufliche Laufbahn als Advokat begann er 1839. 1840 wurde er Kriminalrichter und von 1841-52 amtete er als Staatsanwalt des Kantons Luzern. Nach dem Sonderbund 1847 kam er in den Grossen Rat. 1852 wurde er als Nachfolger von Robert Steiger in den Regierungsrat gewählt. Er präsidierte diesen 1853- 1855. 1854 wählte ihn das Volk als Vertreter der Liberalen in den Nationalrat. 1855 erfolgte seine Wahl in den Bundesrat, in dem er in der Folge allen Departementen vorstand. 1860 und 1866 war er Bundespräsident. 1875 demissionierte er als Bundesrat und zog sich nach Luzern zurück. Hier wirkte er in zahlreichen gemeinnützigen Institutionen. Als Präsident der Gemeinnützigen Gesellschaft Luzerns und als Initiant der Gründung von Erziehungsanstalten erwarb er sich besondere Verdienste für seine Vaterstadt.
Martin Josef Knüsel war der erste luzernische Bundesrat, Als gemässigt liberal stand er vermittelnd zwischen den Parteien. Er starb kinderlos am 14.1.1889 in Luzern im Alter von 75 Jahren.
Joseph Anton Felix von Balthasar: Kurze Lebens-Notizen zu der Portrait-Gallerie merkwürdiger Luzerner auf der Bürgerbibliothek in Luzern. , Luzern 1881-1882, Seite 95. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Kurze_Lebens-Notizen_zu_der_Portrait-Gallerie_merkw%C3%BCrdiger_Luzerner_auf_der_B%C3%BCrgerbibliothek_in_Luzern.pdf/95&oldid=- (Version vom 5.11.2022)