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ging als Leibgardist nach Rom, wo er jede Gelegenheit benutzte, um sich zum Maler auszubilden und schon in kurzer Zeit sich den Ruhm eines Künstlers erwarb. Die Malerei auf nassem Kalk in der Kirche der Barfüßer zu Luzern und eine akademische Figur in Lebensgröße, die im Schlosse Altishofen aufbewahrt wird, gereichen ibm besonders zur Ehre. Von ihm rühren auch mehrere Gemälde auf den Brücken zu Luzern her.

99. Peter Christof Göldlin,

geboren 1663, Bürger von Luzern. Kaiser Leopold I., in dessen Diensten sein Vater gestorben war, besorgte seine Erziehung und Ausbildung zum Offizier. Er erhielt im Jahr 1699 eine Kompagnie bei der Gerbensteinischen Legion, warb 1718 Oberstlieutenant und 1723 Oberst des Regiments Königseck. Er machte unter Prinz Eugen im kaiserlichen Dienste alle Feldzüge des spanischen Erbfolgekrieges, sowie den Krieg gegen die Türken und in Sizilien mit. Er wurde im Jahr 1732 zum Reichsfreiherrn des hl. römischen Reiches, dann zum Primas oder Oberbefehlshaber des Königreichs Serbien, endlich zu einem General-Feld-marschall-Lieutenant erhoben. Er kommandirte im Jahre 1741 bei der berühmten Schlacht von Mollwiz den linken Flügel des östereichischen Heeres und empfing da die letzte Wunde, an der er starb, den Nachruhm eines der besten deutschen Generale hinterlassend.