Joseph Anton Felix von Balthasar: Kurze Lebens-Notizen zu der Portrait-Gallerie merkwürdiger Luzerner auf der Bürgerbibliothek in Luzern | |
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244 Max Sigismund Wey
Er wurde am 21.4.1892 in Luzern geboren. Sein Vater war Beamter der Gotthardbahn. Nach dem Besuch der Stadtschulen und der Kantonsschule Luzern studierte Max Wey an den Universitäten in Zürich und Bern Jurisprudenz und Nationalökonomie. In beiden Fächern holte er sich den Doktorgrad. Nach einem Praktikum am Bezirksgericht in Zürich und auf einem Anwaltsbureau in Uster trat er 1916 als Finanz- und Polizeisekretär in den Dienst der städtischen Verwaltung Luzerns. 1921 erfolgte seine Wahl in den Regierungsrat, wo er das Gemeindedepartement verwaltete. Seit 1919 gehörte er bis zu dieser Wahl dem Grossen Rat an. 1925 war Max S. Wey Schultheiss des Standes Luzern. 1921 wurde er Mitglied der Schweizerischen Armenpflegerkonferenz, die er 1933-49 präsidierte. 1927 trat er als Regierungsrat zurück und liess sich in den Engern Stadtrat wählen. Hier übernahm er die Direktion der städtischen Unternehmungen, die er bis zu seinem Tode beibehielt. Unter seiner Leitung erfolgte der Ausbau der Trambahn, die Einführung des Autobusbetriebes und der Fernautobuslinien, sowie der Trolleybusse und damit verbunden der Ausbau des Elektrizitätswerkes und des Gaswerkes, 1939 wurde Max S. Wey als Nachfolger von Jakob Zimmerli zum Stadtpräsidenten gewählt. Mit diesem Amt verband sich der Vorsitz in zahlreichen Kommissionen und Institutionen. 1931 trat er wieder in den Grossen Rat ein, den er 1936 präsidierte. 1932-39 führte er den Vorsitz im Engern Ortsbürgerrat. 1935 wurde Max S. Wey in den Nationalrat gewählt, dessen Präsident er 1946/47 war. 1940 hatte ihn die Freisinnig-demokratische Partei der Schweiz zu ihrem Präsidenten erkoren. Dieses Amt hatte er bis 1948 inne. Max S. Wey starb nach kurzer schwerer Erkrankung am 31.7.1953, nachdem er seine besten Kräfte im Dienste des Vaterlandes verbraucht hatte.
Joseph Anton Felix von Balthasar: Kurze Lebens-Notizen zu der Portrait-Gallerie merkwürdiger Luzerner auf der Bürgerbibliothek in Luzern. , Luzern 1881-1882, Seite 137. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Kurze_Lebens-Notizen_zu_der_Portrait-Gallerie_merkw%C3%BCrdiger_Luzerner_auf_der_B%C3%BCrgerbibliothek_in_Luzern.pdf/137&oldid=- (Version vom 25.11.2022)