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227 Seraphin Weingartner

Seraphin Weingartner wurde am 4.2.1844 in Luzern geboren. Noch als Schüler an der Kantonsschule nahm er beim Kunstmaler Jakob Schwegler Zeichen- und Malunterricht. 1862 zog er nach Düsseldorf an die dortige Kunstakademie, die er nach vierjährigem Aufenthalt mangels finanzieller Mittel wieder verliess. In Luzern erhielt er die Stelle eines Zeichenlehrers an der Kantonsschule und 1868 auch jene an der städtischen Knabenschule. 1876 gründete er nach dem Vorbild von Joseph Melchior Wyrsch die luzernische Kunstgewerbeschule, deren erster Direktor er wurde. 1917 zwang ihn ein Augenleiden zum Rücktritt von der Leitung der Kunstgewerbeschule, die er durch grossen Einsatz auf beachtliche Höhe gebracht hatte. Meingartner erwarb sich besondere Verdienste um das künstlerische Leben seiner Vaterstadt durch die Häuserfassadenmalerei nach Holbeinschen Muster. So bemalte er die Fassaden des Hotels zur Waage, des Zunfthauses zur Pfistern, das sogenannte "Dornacherhaus" u.a. mehr. Weingartner starb am 9.11.1919.