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nicht länger gelassen ertragen, denn sie liefen Gefahr plötzlich die stärkste Quelle ihres Reichthums verstopft zu sehen. In ihrer Herzensangst liefen sie nach Wirzburg, klagten dem Bischoff Lorenz von Bibra ihre Noth, und brachten es auch wirklich dahin, daß in allen Kirchen wider die Ächtheit des Wunderbildes zu Iphofen gepredigt, und jedermann verboten wurde, dasselbe zu besuchen. Ja, als dieses die gehoffte Wirkung nicht that, bewogen sie sogar den Bischoff, daß er den Domherrn Thomas von Stein mit bewehrter Mannschaft nach Iphofen schickte, die das wunderthätige Bild in einen Sack schieben, und nach Wirzburg in die Hofcapelle bringen mußte.

Das bretterne Obdach der Wunder-Maria, die sich auf einmahl in einem Sack mußte forttragen lassen, mußten die Iphöfer abbrechen, und alles, was bisher die Wallfahrter geopfert hatten, zur Erbauung ihrer neuen St. Veitskirche anwenden.

Es nahm also die Wallfahrt zu Iphofen mit Schrecken ein Ende, zum bittersten Verdruß aller Bewohner dieses Städtchens.

Birklingen war nun ganz der Gegenstand ihrer Rachgier, und sie fanden in kurzer Zeit Gelegenheit dieselbe zu befriedigen. Indessen