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und (was doch die Bauern für unverschämte Bengels waren!) – – castrirt. – Die Rasenden steckten hierauf das Kloster in Brand, wobey das Feuer so heftig war, daß schon früh vor 8 Uhr alle Klostergebäude in der Asche lagen.

Die Mordbrenner zogen hierauf mit der gemachten Beute an Kirchenornat, Kleinodien, Geld u. a. davon, und schlugen sich zu den übrigen aufrührerischen Bauern, die damahls bey Heydingsfeld ihr Wesen trieben.

Wahrscheinlich haben auch damahls die Verheerer des Klosters den Lohn für ihre schöne Arbeit bekommen, als nach geendigtem Bauernkriege der Bischoff Conrad von Wirzburg seine Lande zu Pferde, den Scharfrichter an der Seite, durchstrich.

Ein solches Ende hat das Kloster Birklingen genommen, nachdem es nicht länger als 70 Jahre gestanden hatte. Es ist nicht wieder aufgebauet worden, sondern Wirzburg zog die Einkünfte ein, und besitzt sie noch jetzt; ob aber mit Recht? da Castell das Kloster gestiftet hatte, getraue ich nicht zu behaupten. Es ist zu wundern, daß man das unbestreitbare Recht auf Birklingen nach Zerstörung des Klosters von Seiten des Hauses Castell nicht besser gewahret hat.