30 gr. und auf dem Markte – 32 gr. – und darüber, es ist dieses stadtkündig, und mir unbegreiflich, wie die Becker dieses ihrem Schriftsteller haben angeben können.
Richtig ist es, daß es viel theurer ist, als in vorigen Zeiten, daran ist aber nicht der Getraidmarkt und der Wohlstand der Bauern Schuld, die Ursache davon liegt im Ganzen, und so lange das Getraide hier nicht mehr gilt, wie in unserer ganzen Nachbarschaft in und ausserhalb Landes, kann man zwar mit Grunde behaupten, daß es theuer relatif gegen vorige Zeiten, aber nicht theuer relatif gegen andern Orten, weil es dort das nämliche kostet, vielleicht kann man mit Grunde behaupten, wohlfeil, weil der Preis die ganze Zeit über hier am niedrigsten gestanden ist, und wie will man verlangen, daß ein Bauer hier ein Mees Korn um 18 gr. – verkaufen soll, wenn er allenthalben in der Nachbarschaft, vielleicht in seinem eigenen Dorfe, – 20 gr. – dafür haben kann.
Ich habe keinen Beruf, die eigentliche Ursache des Hasses der Becker gegen den Markt auseinander zu setzen, deswegen übergehe ich sie mit Stillschweigen, stelle aber zu höherm Ermessen anheim, ob nicht etwann
Moritz Boyé: Kurze Geschichte des Bayreuter Getraidemarktes, und einige Erläuterungen darüber, bey Gelegenheit der Beschwerden des Beckerhandwerks gegen denselben, als wenn nämlich dessen Existenz dem Publico mehr schädlich als nützlich sey in: Journal von und für Franken, Band 4. Raw, Nürnberg 1792, Seite 84. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Kurze_Geschichte_des_Bayreuter_Getraidemarktes,_und_einige_Erl%C3%A4uterungen_dar%C3%BCber,_bey_Gelegenheit_der_Beschwerden_des_Beckerhandwerks_gegen_denselben,_als_wenn_n%C3%A4mlich_dessen_Existenz_dem_Publico_mehr_sch%C3%A4dlich_als_n%C3%BCtzlich_sey.pdf/12&oldid=- (Version vom 12.9.2022)