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Die Zeiten waren vorbey, wo der Pabst, unterstützt von dem unerhörten Zuflusse der Ablaßgelder aus den katholischen Ländern, eine Flotte ausrüsten, sie dem Feinde entgegen stellen, wovon er prächtige, viele Millionen kostende Gebäude aufführen, und seine Nepoten bereichern konnte, ohne den Rabbat zu rechnen, den die sammelnden Klöster und die rechnungsführenden Cardinäle davon hatten. Unterdessen fließen dem ungeachtet aus den Ländern der Teutschen Bischöffe noch heut zu Tag ansehnliche Summen für bestättigte oder neue Ablässe der Congregationen, Sodalitäten, Brüderschaften, (geistliche Gesellschaften unter allerhand Namen) welche in den verflossenen Jahrhunderten durch die Mönche häufig gestiftet, und theils durch die Einfalt der Gläubigen, theils durch das Interesse der Geistlichkeit, sorgfältig erhalten wurden.[1]

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    [132] kann dermahlen von Wirzburg aus ein Ablaß-Diplom auf 6–7. Jahre mit allen Unkosten für 2 fl. erhalten. Die Menge des Absatzes ersetzt den niedrigen Preis.]

  1. 3) [Diese Ablässe ertheilt der Pabst ex thesauro ecclesiae. Dieser thesaurus ecclesiae enthält die opera supererogationis der allerseligsten Jungfrau, aller Heiligen, aller Stifter der Orden und Klöster. Wie schnurstraks dem Geiste des Evangeliums zuwider sind nicht diese opera supererogationis: die