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Landm. O, ja; nach Ihrer Erklärung entstünde folglich dieser Schweif aus einer ganz natürlichen Ursache, und man dürfte sich also weiter nicht vor ihm fürchten. Aber es ist doch immer sonderbar, daß nur selten ein solcher Komet erscheint; daher sollte man doch meinen, daß er etwas zu bedeuten hätte. Was meinen Sie dazu?

Astroph. Das glaube Er nicht, mein Lieber daß Kometen so etwas seltenes sind; wir können sie nur nicht alle mit bloßen Augen sehen. Liebhaber der Sternkunde, welche den Himmel fleißig durch Fernröhre betrachten, sehen dergleichen öfter, als wir, die wir den Himmel nur immer mit bloßen Augen betrachten. Er muß nur wissen, daß man schon auf 12000 Kometen mit guten Fernröhren beobachtet hat.

Landm. Ach, was Sie sagen! 12000 Kometen! – ey, das hätte ich nicht gedacht, daß es ihrer so viele gebe. Aber da dächte ich, müßte man doch öfters welche sehen. – Auch kann ich mir gar nicht erklären, wo sie hinkommen, wenn man sie nicht mehr sieht.

Astroph. Das will ich Ihm sagen, mein Guter; denn es freut mich herzlich, daß er so wißbegierig ist. Die Kometen laufen eben so, wie die Planeten, die ich ihm vorhin nannte um die Sonne, nur in einer viel andern Richtung. Doch ich will Ihm dieses deutlicher machen. Stecke Er einmal seinen Stock in die Erde, dieser mag die Sonne seyn. – So! Nun geh Er einmal um den Stock herum. – So! Ziemlich auf diese Weise laufen auch die Planeten um die Sonne. Nun

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Anonym: Kurze Belehrung über die Cometen. [s.n.] Buchbinder Hüttenrauch, Hohenstein im Schönburgischen [1811], Seite 11. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Kurze_Belehrung_%C3%BCber_die_Cometen_11.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)