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das Land kömmt; – denn das alles sollen ja die Kometen verkündigen. Ach das Gott erbarm!

Astroph. Nu, nu, gebe Er sich nur zufrieden, so schlimm ists noch nicht. Wenn er will, so soll er von mir über die Sache eines Bessern belehrt werden.

Landm. Ey, da werden Sie mir einen großen Gefallen thun, wenn Sie so gut seyn wollen; denn ich möchte überhaupt diesen sonderbaren Stern, der jetzt so viel Aufsehen macht, gerne etwas näher kennen lernen.

Astroph. So viel ich weiß, soll Er von mir erfahren. Erst muß ich Ihm sagen, daß es dreyerley Arten von Sternen giebt, nämlich Fixsterne, Planeten und Kometen. Diese letztern haben eben so wenig als die Planeten, wozu auch unsere Erde gehört, ihr eigenes Licht, sondern erhalten es von der Sonne.

Landm. Aber woher kommt denn der lichte Schweif, welchen man an den Kometen erblickt?

Astroph. Dieser Schweif, welcher euch Leuten besonders furchtbar vorkommt, ist allemal der Sonne entgegengesetzt und scheint nichts anders zu seyn, als eine von den Sonnenstrahlen erleuchteter Dunstkreis, der um den Kometen eben so gut verbreitet ist, wie um unsere Erde. Nun kann es seyn, daß auf den Kometen die Dünste weit höher steigen, als auf der Erde; scheint nun die Sonne hinein, so muß das auch natürlich einen sehr großen und weiten Schein verursachen, und das ist der lichte Schweif, den Er bey den Kometen sieht. Versteht Er mich?

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Anonym: Kurze Belehrung über die Cometen. [s.n.] Buchbinder Hüttenrauch, Hohenstein im Schönburgischen [1811], Seite 10. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Kurze_Belehrung_%C3%BCber_die_Cometen_10.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)