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mit seinen grellen, spitzigen Tönen schon wieder zu tödten wissen.

Matt, erschöpft, wie wenn er Eichbäume hätte ausreissen wollen, steht er endlich auf, und hinterläßt das arme Forte-Piano, für welches sein Besitzer bei jedem Anschlage gezittert, in einem Zustande, welchen die Wuth eines Barbaren nicht hätte schlimmer machen können. Man hat von Glück zu sagen, wenn mit einem halben Dutzend Saiten dem Schaden noch abzuhelfen ist, und nicht abgeschlagene Haken und Hammer zerstreut umher liegen.

Bemerkt er die üble Wirkung auf die Zuhörer (wer sollte ihn auch bewundern können!) so ist er artig genug, die Schuld dem schlechten Instrumente, auf welchem sich nicht mit Feuer und Ausdruck spielen lasse, beizumessen. –

Ist diese Schilderung übertrieben? Gewiß nicht! Es ließen sich Beispiele zu Hunderten anführen, wie solche Clavierwürger im schönsten, sanftesten Adagio Saiten zerschlagen, eine ungeheure Stärke aus einem einzigen Discant-Tone heraus bringen wollen; wie durch sie in wenigen Stunden das beste Forte-Piano zu Schanden gehauen werden kann, und sogar (dies ist keine Fabel) Pedal-Tasten auf der Orgel zertreten werden.

Die Ursache, warum übrigens die Clavierspieler mehr als die übrigen Instrumentisten den Ton übertreiben, ist natürlich. Alle Saiten- und Blasinstrumente liegen während der Berührung des Spielers dem Ohre näher als das Clavier. Bei diesem ist der Spieler in keiner so nahen Verbindung