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ist der Gang der Finger, die Fertigkeit größer und der Ton schöner.

Die Finger müssen bei dem Spielen gebogen seyn, d h. man muß sie so weit zurückziehen, bis sie mit dem natürlich gerade gehaltenen Daumen eine Linie ausmachen. Der Finger darf die Taste nur mit seinem vordeen, fleischigten Theile, aber nie mit dem Nagel berühren. Wenn dagegen gefehlt wird, und die Nägel öfters auf die Tasten fallen, so macht es ein höchst widerwärtiges Geräusch, welches allen Ton verderbt. Eben so schlimm ist es, mit geradegestreckten Fingern zu spielen, wodurch der Anschlag alle Kraft verliert.

Man suche so viel als möglich die Tasten vorne bei ihrem Anfange anzuschlagen, weil dann die Wirkung des Hebels stärker ist, und nur wenige Kraft dazu gehört, um einen gesunden und kräftigen Ton hervorzubringen

Daß kein Anschlag erfolgen kann, wenn man nicht vorher die Taste wieder in ihre Ruhe hat zurückfallen lassen, ist schon oben bei der Beschreibung der Hammer-Mechanik umständlich erklärt worden.

Am wichtigsten sind die hier gegebenen Regeln, wenn piano oder pianissimo gespielt werden soll. Der sichere Anschlag, den man sich durch ihre Beobachtung erwerben kann, wird es möglich machen, auch die allerleisesten Töne deutlich hervorzubringen.

Man suche auch nie dadurch Kraft oder Fertigkeit zu erhalten, daß man die Hand oder ihr Gelenke steif macht;