Seite:Kurze Anleitung Forte-Piano 16.jpg

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ihrem Futter von Leder oder Seide etc. auf der Saite, und lassen, so lange nicht die ganze Dämpfung oder die einzelnen Dämpfer aufgehoben werden, keine Schwingung der Saiten, also auch kein Ertönen derselben zu. Die einzelnen Dämpfer werden aber auch durch die Tasten in dem Momente unmittelbar vor dem Anschlag des Hammers aufgehoben, damit die Saite vibriren und also erklingen kann. Verläßt man die Taste und die Dauer der Note ist also vorüber, so sinkt auch der Dämpfer wieder auf die Saite herab, und endigt somit ihren Ton. Bei gewissen Stellen in der Musik wird nun auch durch die Pedale oder den Kniedrucker die ganze Dämpfung gehoben und die Function der Dämpfer für diese Zeit überhaupt eingestellt. Denn die einzelnen Töne sind, wenn man sie mit aufgehobener Dämpfung ansprechen läßt, stärker, als wenn die Dämpfung liegt, weil sie im erstern Falle, nach einem musicalischen Naturgesetze, vermöge der Uebereinstimmung oder Verwandtschaft der Saitenschwingungen, alle ihre Octaven, Quinten und Terzen, auch ohne daß diese besonder angeschlagen werden, mehr oder minder, je nachdem der verwandte Ton näher oder entfernter liegt, in Schwingung und also zum Ertönen bringen, wodurch der angeschlagene Ton natürlich sehr verstärkt und verschönert wird, weil ihm die mitklingenden Saiten ihre Harmonieen leihen, und denselben gleichsam coloriren. Um sich von dieser Sympathie der Töne recht zu überzeugen, darf man z. E. nur bei liegender Dämpfung eine Taste,