Seite:Kurze Anleitung Forte-Piano 10.jpg

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und thut er dies, so thut man wohl, über alles andere hinwegzusehen.

Ein weiterer wichtiger Gegenstand ist die Besaitung. Wenn Kasten und Resonanzboden noch so richtig gebaut und klangreich sind, und das Material der Saiten ist schlecht, unrein, ungleich, und besonders zu weich, so wird der Ton doch schlecht oder wenigstens mittelmäßig seyn. Saiten von unreinem Metall oder schlechtem Zuge klingen trübe, zitternd oder murmelnd; und wenn z. B. auf einem dreifach besaiteten Forte-Piano zwei Saiten eines Tons vollkommen rein klingen, die dritte ist aber unrein, so ist der Ton schon schlechterdings verdorben; er ist und bleibt so lange unrein, bis die schlechte Saite durch eine bessere ersetzt wird. Die falschen Saiten sind ein wahres Uebel; sie äußern sich vorzüglich im Discant, und die höhern Octaven sind in so vielen sonst guten Clavieren durch schlechte Saiten verdorben, trübe, matt und stumpf gemacht. Seitdem man angefangen, die Claviere so sehr stark zu beziehen, ist dieses Uebel sehr vergrößert worden. Es kann jedoch nicht geläugnet werden, daß selbst die theuersten englischen Claviere an diesem Uebel leiden. Die starke Besaitung verstärkt freilich den Ton und sichert bei sehr starkem Spiele gegen das Brechen der Saiten; aber unstreitig immer auf Kosten der Anmuth und des Gesanges des Tons, welche darunter sehr leiden.

Eine zu weiche Saite hat neben dem schwächern Tone auch noch das Uebel, daß sie keinen starken Anschlag