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August von Kotzebue: Der Verschwiegene wider Willen, oder die Fahrt von Berlin nach Potsdam. Ein Lustspiel in Einem Act |
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Frosch (vortretend) Alle Wetter! ich fühle meine Ribben kaum. Man ist das Ding nicht mehr gewohnt. Seit zehn Jahren habe ich in keinem solchen Kasten gesessen. Da lob’ ich mir einen Spaziergang in den Thiergarten, fein Schritt vor Schritt, einen Fuß vor den andern, das greift den Bauch nicht an, der schwabbelt so sachte vor sich hin, und überall sind Bänke, Stühle, Tische, und höfliche, barmherzige Leute, die den Durstigen erquicken, und Virtuosen, die ihm was vorgeigen.
Julie. (zurückkommend und sich einigemal umsehend) Jetzt ist er allein.
Frosch. (ohne sie gewahr zu werden, sieht nach der Uhr) Drei Uhr. Wenn ich meinen Advocaten nur zu Hause treffe.
Julie. (für sich) Ich muß es wagen.
Frosch. (zieht einige Papiere aus der Tasche) Ei, ei, ich habe auf meinen Papieren gesessen.
August von Kotzebue: Der Verschwiegene wider Willen, oder die Fahrt von Berlin nach Potsdam. Ein Lustspiel in Einem Act. Hartmann, Leipzig 1816, Seite 4. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Kotzebue_-_Der_Verschwiegene_wider_Willen.pdf/4&oldid=- (Version vom 10.9.2022)