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Tobylewitsch (Karpenko-Karyj, geboren 1845), welcher in seinen Dramen, zuweilen mit volkstümlichem Humor, treffliche realistische Bilder der sozialen Zustände seiner Heimat entwirft. Nach ihm sind ferner zu nennen M. Kropywnytzki, Starytzki, Myrnyj.

Wie bereits kurz angedeutet, blieb die in der Ukraine beginnende rege litterarische Bewegung der kleinrussischen Nation nicht auf das russische Gebiet beschränkt, sie riß auch die unter etwas anderen Verhältnissen lebenden Stammesgenossen in Galizien und der Bukowina mit sich fort. Den ersten Anstoß zu einer nationalen kleinrussischen Litteratur gab hier im Verein mit einigen Freunden der Geistliche Markian Schaschkewitsch, welcher, im Jahre 1811 geboren, seine Thätigkeit gegen Ende der dreißiger Jahre begann, wo er einen kleinrussischen Almanach, „Die Russalka vom Dniestr“, herausgab, welcher im Jahre 1837 noch in Budapest gedruckt werden mußte. Jedoch starb Schaschkewitsch schon 1843, und viele seiner ehemaligen Mitkämpfer und Nachfolger, wie Jakob Holowatzki, A. Mohylnytzki, N. Ustyjanowitsch, verließen später wieder die Sache ihrer Jugend. Auf die endlosen und unerquicklichen Kämpfe zwischen den verschiedenen Parteien, welche teils den Anschluß an Polen, teils das Aufgehen der kleinrussischen Nation in der gesamtrussischen verlangten, während die kleinrussisch-nationale Partei, die Ukrainophilen, meinten, zusammen mit den ukrainischen Kleinrussen eine eigene Nation und Litteratur

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Olga Kobylanska: Kleinrussische Novellen. J. C. C. Bruns’ Verlag, Minden i. Westf. [1901], Seite XVIII. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:KobyljanskaKleinrussischeNovellen.pdf/26&oldid=- (Version vom 13.9.2022)