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und hingen als gräulich-schwarze Massen über den Bergen.

Es war nach der Schlacht.

Ringsum herrschte öde Stille. So weit das Auge über die Bergreihen reichte, begegnete es der tiefsten Verwüstung, und die abstoßende Nacktheit der Höhen rief Stimmungen der Leere hervor. –

Weißliche, verwitterte Baumstümpfe klafften dicht nebeneinander gleich Gerippen aus dem vergilbten Grase hervor. Überflüssige, zurückgelassene Bäume lagen in großer Anzahl verstümmelt umher, und von der Rinde entblößte Stämme, die sich als morsch erwiesen, moderten unberührt.

Große, ausgebrannte Erdstellen mahnten an Brandwunden und gaben Zeugnis vom Sieg der Flammen, die hier so oft das Dunkel der Nacht wie rote Zungen durchflackert und jedes in ihrer Nähe befindliche Element gierig verzehrt hatten.

Stöße von Fichtenrinden lagen als dunkelbranne Fetzen und Rollen halbverfault umher, und erdrückend schwer lasteten haufenweise Holzspäne auf dem Grase. –

Alte, vom Blitz zerspaltene Tannenbäume, unangetastet zurückgelassen, standen da, die halbverdorrten

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Olga Kobylanska: Kleinrussische Novellen. J. C. C. Bruns’ Verlag, Minden i. Westf. [1901], Seite 181. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:KobyljanskaKleinrussischeNovellen.pdf/233&oldid=- (Version vom 13.9.2022)