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hast – verdammte Brut noch mal!“ … Die Antwort des Gezüchtigten ging in dem betäubenden Getöse verloren, denn neu hereingerollte Stämme rollten unter die Säge.

Die einen kamen unter zehnblätterige Sägen, andere unter fünfzehn-, und wieder andere, die Hundertjährigen, unter zwanzig- und mehrblätterige. Mit einem ohrenzerreißenden Gezisch, das sie zunächst betäubte, ehe sie getötet wurden, fuhren die Sägen in ihre Leiber. Mit den scharfgespitzten Zähnen zerschnitten sie mit blitzartiger Schnelligkeit die schönen Stämme; während dessen sprudelten Sägespäne aus ihnen hervor wie Blut und überschütteten sie.

Als die Sägen den letzten Riß thaten – es zog wie ein schriller Mißton durch den Raum – zerfielen die einstmals so stolzen Riesen in dünne, blasse Bretter und hörten auf zu sein für immer …

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Arbeiter mit Riesenkarren kamen eilig und gingen.

Sie fegten die Sägespäne zusammen, die sich am Boden angesammelt, führten sie fort und schüttelten sie in den Schlund der Öfen im Erdgeschosse. Ohne Unterbrechung führten sie diese Arbeit aus, tagaus, tagein.

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Olga Kobylanska: Kleinrussische Novellen. J. C. C. Bruns’ Verlag, Minden i. Westf. [1901], Seite 177. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:KobyljanskaKleinrussischeNovellen.pdf/229&oldid=- (Version vom 13.9.2022)