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Und hier lagen noch Türme von Stämmen. Tausende und tausende lagen noch daheim, auf den Gipfeln der Berge, die herunterzuschaffen man sich bis zum Schluß aufgespart; – und wieder Massen auf den Rollbrücken aufgeschichtet. Dreimal im Tage brachte die Bahn die Opfer herein. Dazu hatte man es so eilig mit ihrem Vernichten und geizte mit jeder Stunde im Tage!

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Mit glühenden Eisen hatte man die frisch angelangten gezeichnet und sie dann in das Getriebe ringsum blicken lassen.

Sie sahen, wie Arbeiter – genau solche, wie die halbverwilderten oben im Walde – hier unten arbeiteten.

Wie sie massenweise gleich unermüdlichen Ameisen umherwimmelten drinnen und draußen. Wie sie den dröhnenden Eisenmoloch, der in der Vernichtung wahre Wunder leistete, pflegten und sich geradezu aufopferten, um es ihm nur an nichts fehlen zu lassen.

Sie sahen und vernahmen vieles.

„Ja, ja,“ hörten sie einen Arbeiter erzählen, den man den „Närrischen“ nannte, „so verheeren ausländische Antichristen die schönen Waldungen, die

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Olga Kobylanska: Kleinrussische Novellen. J. C. C. Bruns’ Verlag, Minden i. Westf. [1901], Seite 175. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:KobyljanskaKleinrussischeNovellen.pdf/227&oldid=- (Version vom 13.9.2022)