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als harmonischen Menschenlauten – verrichteten die Schlächter diese Arbeit, während helle Schweißtropfen ihnen über die Stirnen rannen und Blut aus den verletzten Händen floß. – Der Aufenthalt in der Einsamkeit und die Verwilderung stimmte sie bei solchen Unternehmungen tollkühn, und die Aussicht auf einen hohen Lohn entzündete in ihren Augen das Gefunkel des Sieges.

Herab bis zum Bergfuße zerrten sie die Kolosse. Dort wurden dann schrägfallende Brücken aus runden Balken gebaut, – und über diese hinrollend, wurden die Großen dann dicht nacheinander dröhnend zur ebenen Erde fallen gelassen.

Sie blieben nicht lange liegen.

Große Eisenhaken wurden ihnen in das Haupt getrieben; Pferde wurden vorgespannt, und über den Weg, der aus den Jungen hergestellt wurde, zogen sie die Riesen hinunter, langsamen Schrittes und gesenkten Kopfes.

Hellrotes Siegesfeuer prasselte nach solcher Überwindung in die helle Nacht hinein, während die Helden, im Kreise lang ausgestreckt, ihre Pfeifen rauchten und die Widerstandskraft des Urwalds besprachen.

Unten harrte der Besiegten die Rollbahn.

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Olga Kobylanska: Kleinrussische Novellen. J. C. C. Bruns’ Verlag, Minden i. Westf. [1901], Seite 165. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:KobyljanskaKleinrussischeNovellen.pdf/213&oldid=- (Version vom 13.9.2022)