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Besäet waren die Berge mit ihren Leichen, rechts und links, schräg und quer und wagerecht. Dicht nebeneinander Kopf an Kopf, gruppenweise oder auch übereinander oder wie es sonst im Stürzen der Zufall gewollt. – Aus der Ferne sah man nur abgemähte Waldungen!

Bis zur Nacktheit ihres Schmuckes entblößt, der sich Jahrzehnte Sommer und Winter hindurch in seiner schwellenden Schönheit unverändert gehalten – starrten die Berge beschämt gegen den Himmel, vergeblich bemüht, mit den Überresten der einstmaligen Kleidung die unförmigen Glieder zu verhüllen.

Verratene Adler und verwaiste Habichte flogen schwermütig umher, und während die Adler, von Zeit zu Zeit nach ruhelosem Fluge ausruhend, zornig ihre Gefieder sträubten, die schwarzen, feindselig funkelnden Augen spähend in das Thal gerichtet – zogen die Habichte stille, langsame Kreise über den Gefallenen … … …

Als man die Gestürzten von ihrer Höhe zog, gab es einen Kampf auf Leben und Tod.

Viele Söldner büßten ihr Leben ein, viele wurden

Empfohlene Zitierweise:
Olga Kobylanska: Kleinrussische Novellen. J. C. C. Bruns’ Verlag, Minden i. Westf. [1901], Seite 163. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:KobyljanskaKleinrussischeNovellen.pdf/211&oldid=- (Version vom 13.9.2022)