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dann die hundertjährigen Riesen überführt werden. –

Als man sie auf der Erde dicht aneinander reihte, erhielten sie wuchtige Axthiebe in den Kopf und in die Füße, daß aus ihnen Blut rann. Der Bach, der dicht neben ihnen dahineilte, preßte sich von unten herein, rieselte sanft zwischen ihnen hervor, wusch sie ab und trank ihr Blut auf. – Stellenweise, wo die Sonnenstrahlen am längsten verweilten, setzte es sich an Gestein fest und färbte es für immer rot.

Bis diese gemieteten Söldner mit allem fertig geworden, verging eine lange Zeit, und sie wurden fast wild darüber.

Sie gingen nie ins Thal, bekamen nie ein Weib zu Gesichte, ihre Kleidung war in Teer getaucht, Haar und Bart wuchs ihnen lang und verlieh ihnen ein wildes Aussehen.

Mittelst der Rollbahn erhielten sie jede Woche Lebensmittel, vor Ungewitter und Kälte schützten sie Hütten aus abgehackten Tannenzweigen, welche in massenhafter Fülle umherlagen. Die von Harz durchdrungenen Baumrinden, die gleich riesigen, braunen Papierrollen an der Sonne trockneten – wurden des Abends auf den Höhen rechts und links in großen

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Olga Kobylanska: Kleinrussische Novellen. J. C. C. Bruns’ Verlag, Minden i. Westf. [1901], Seite 159. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:KobyljanskaKleinrussischeNovellen.pdf/205&oldid=- (Version vom 13.9.2022)