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ihn daß er seinen Rath vergessen hätte. „Ich kanns aber doch nicht lassen,“ sagte er, „ich will dir wieder an das Tageslicht helfen.“ Dann hieß er ihn seinen Schwanz anpacken und sich fest daran halten, kroch herauf und schleppte ihn in die Höhe. „Noch bist du nicht aus aller Gefahr,“ sagte der Fuchs, „deine Brüder haben den Wald mit Wächtern umstellt, die sollen dich tödten, wenn du dich gerettet hättest und dich sehen ließest.“ Da saß ein armer Mann am Weg, mit dem vertauschte der Jüngling die Kleider, und kam an des Königs Hof. Niemand erkannte ihn, aber der Vogel fieng an zu pfeifen, das Pferd fieng an zu fressen, und die schöne Jungfrau hörte Weinens auf. Der König fragte verwundert „was hat das zu bedeuten?“ Da sprach die Jungfrau „ich weiß es nicht, aber ich war so traurig, und nun bin ich so fröhlich. Es ist, als wäre mein rechter Bräutigam gekommen.“ Sie erzählte ihm alles, was geschehen war, obgleich die andern Brüder ihr den Tod angedroht hatten, wenn sie etwas verrathen würde. Der König hieß alle Leute vor sich bringen, die in seinem Schloß waren, da kam er auch in seinen Lumpenkleidern, aber die Jungfrau erkannte ihn gleich, und fiel ihm um den Hals. Die gottlosen Brüder wurden ergriffen und hingerichtet, er aber ward mit der schönen Jungfrau vermählt, und zum Erben des Königs bestimmt.

Aber wie ist es dem armen Fuchs ergangen? Lange danach gieng der Königssohn einmal wieder in den Wald, da begegnete ihm der Fuchs, und sagte „du hast nun alles, was du dir wünschen kannst, aber mit meinem Unglück will es kein Ende nehmen, und es steht doch in deiner

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Brüder Grimm: Kinder- und Haus-Märchen Band 1 (1843). Göttingen 1843, Seite 346. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Kinder_und_Hausm%C3%A4rchen_Grimm_1843_I_346.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)