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lange bis ich wiederkomme,“ sagte der Spielmann und gieng seines Weges.

Wiederum sprach er zu sich „Zeit und Weile wird mir hier im Walde lang; ich will einen andern Gesellen herbei holen,“ nahm seine Geige, und der Klang erschallte durch den Wald. Da kam ein Häschen daher gesprungen. „Ach, ein Hase kommt!“ sagte der Spielmann, „den wollte ich nicht haben.“ „Ei, du lieber Spielmann,“ sagte das Häslein, „was fidelst du so schön, das möchte ich auch lernen.“ „Das ist bald gelernt,“ sprach der Spielmann, „du mußt nur alles thun was ich dich heiße.“ „O Spielmann,“ antwortete das Häslein, „ich will dir gehorchen wie ein Schüler seinem Meister.“ Sie giengen ein Stück Weges zusammen, bis sie zu einer lichten Stelle im Wald kamen, wo ein Espenbaum stand. Der Spielmann band dem Häschen einen langen Bindfaden um den Hals, wovon er das andere Ende an den Baum knüpfte. „Munter, Häuschen, jetzt spring mir zwanzigmal um den Baum herum,“ rief der Spielmann, und das Häschen gehorchte, und wie es zwanzigmal herumgelaufen war, so hatte sich der Bindfaden zwanzigmal um den Stamm gewickelt, und das Häschen war gefangen, und es mochte ziehen und zerren wie es wollte, es schnitt sich nur den Faden in den weichen Hals. „Warte da so lange bis ich wiederkomme,“ sprach der Spielmann, und gieng weiter.

Der Wolf indessen hatte gerückt, gezogen, an dem Stein gebissen und so lange gearbeitet, bis er die Pfoten frei gemacht und wieder aus der Spalte gezogen hatte. Voll Zorn und Wuth eilte er hinter dem Spielmann her, und wollte ihn zerreißen. Als ihn der Fuchs laufen

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Brüder Grimm: Kinder- und Haus-Märchen Band 1 (1843). Göttingen 1843, Seite 53. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Kinder_und_Hausm%C3%A4rchen_Grimm_1843_I_053.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)