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Die Hinweisungen und Winke über innern Gehalt und mythische Bedeutung darf niemand so verstehen, als gienge daraus jedesmal eine sichere, zweifellose Wahrheit hervor: manches ist nur angeführt, weil sich in der Folge der vermuthete Zusammenhang deutlicher ergeben könnte. Die Einleitung zum ersten Bande zeigt wie wir wünschen daß davon möge Gebrauch gemacht werden.

Die zusammengestellten Zeugnisse bestätigen das Dasein der Märchen in verschiedenen Zeiten und bei verschiedenen Völkern, oder sie enthalten Urtheile über ihren Werth, die um so mehr Gewicht haben als sie ohne Vorliebe, parteilos und gelegentlich, von Männern sind geäußert worden, welche sich einen freien und unbefangenen Blick bewahrt hatten.

Der Abschnitt welcher die Literatur aufstellt, darf sogar bei denen auf Beifall hoffen, die zu einer nähern Betrachtung der Sache selbst nicht Zeit finden. Hätten Vorarbeiten benutzt werden können, so würde er vielleicht vollständiger geworden sein, wir mußten aber alles selbst aufsuchen und durchlesen. Das Verdienst bleibt ihm den Pentamerone des Basile, der sonst höchstens dem Titel nach ist aufgeführt worden, näher und seinem ganzen Inhalte nach bekannt zu machen.

Cassel den 4ten Januar 1822.


Die lange Zeit die zwischen dieser und der vorigen Ausgabe des dritten Bandes liegt, hat Gelegenheit zu manchen Nachträgen gegeben, wozu auch die Hinweisungen auf die seitdem bekannt gemachten Märchensammlungen gehören. Die im ersten Band der Ausgabe von 1850 mitgetheilte weitere Abhandlung über die Literatur habe ich, ergänzt und fortgeführt, hier der früheren zugefügt.

Berlin den 25ten Mai 1856.

Empfohlene Zitierweise:
Brüder Grimm: Kinder- und Haus-Märchen Band 3 (1856). Göttingen 1850, Seite IV. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Kinder_und_Hausm%C3%A4rchen_(Grimm)_1856_III_p_006.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)