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3. Die Königstochter war heimlich fortgegangen und kommt zu einem Einsiedler den sie um Herberge bittet; er will sie aber nicht aufnehmen.
4. Drei Königstöchter, darunter zwei Zauberinnen, zertanzen alle Tage zwei paar Schuhe. Sie sind Nachts über Land geflogen. Ohne Zweifel das deutsche Märchen von den zertanzten Schuhen (Nr. 133).
5. Aschenbrödel. Deutsch Nr. 21.
6. Räuber hatten in einer Höhle ihr Raubnest. Die Höhle öffnete sich sobald sie sagten „öffne dich Felsen angelweit!“ Ein Dummer bemerkt es und sagt es ihnen nach. Im Deutschen Simeliberg (Nr. 142).

Graf Jos. Ossolinski in Wien soll eine große Sammlung von polnischen Märchen besitzen.


Ungarn.

Einsicht gewähren die Märchen der Magyaren bearbeitet und herausgegeben von Georg von Gaal. Wien 1822. Der Verfasser hat sie, wie es in der Vorrede S. V ausdrücklich heißt, aus dem Munde eines alten Ungarn der keine andere als seine Muttersprache verstand, aufgenommen. Man erkennt auch überall den echten, oft trefflichen Grund, und darum ist die Gabe dankenswerth; an der Darstellung könnte man tadeln daß sie zu gedehnt sei und manchmal an jene falsche Ironie streife, von der sich moderne Erzähler, wie es scheint, nicht leicht losmachen. Die meisten dieser Märchen entsprechen ähnlichen deutschen.

1. Das wunderbare Tabakspfeifchen. Im Deutschen das blaue Licht (Nr. 116).
2. Waldhütermärchen. Scheint aus zweien zusammengesetzt, der Eingang von dem über die Geburt von zwölf Kindern wahnsinnig gewordenen Vater gehört nicht zu dem folgenden, wo ein Dummling sein Glück macht.
3. Die gläserne Hacke. In der Einleitung stimmt es mit dem deutschen Märchen von den Königskindern (Nr. 113), in der Entwickelung mit dem Liebsten Roland (Nr. 56), und wegen
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Brüder Grimm: Kinder- und Haus-Märchen Band 3 (1856). Dieterich, Göttingen 1856, Seite 345. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Kinder_und_Hausm%C3%A4rchen_(Grimm)_1856_III_345.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)