Seite:Kinder und Hausmärchen (Grimm) 1856 III 327.jpg

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
5. Kindermärchen aus mündlichen Erzählungen gesammelt. Erfurt 1787.

Die Angabe auf dem Titel ist richtig, es liegen mündliche Überlieferungen zu Grund, allein sie sind dürftig, und die Erzählung ist ungeschickt und schlecht. Nur vier Stücke.

a. Das Vögelchen mit dem goldenen Ei S. 1–57. Der Eingang aus den beiden Brüdern (Nr. 60), die Folge aus dem Märchen vom Krautesel (Nr. 122), ohne einen eigenthümlichen Zug; nur S. 26 kommt vor daß der welcher das Vogelherz gegessen, auf seiner Fahrt in einem Wald auf drei (Riesen) stößt, die sich um einen Mantel zanken, welcher den der ihn um hat, dahin trägt wo er sich hinwünscht. Jeder will ihn haben, und er läßt sich doch nicht zertheilen. Sie geben ihn für Gold weg. S. die Anmerkung zum goldenen Berg (Nr. 92).
b. Weißtäubchen S. 58–93. Ein armes elternloses Mädchen schützt ein weißes Täubchen gegen den Geier. Es geräth in die Hände eines Zauberers, und da es ihm widerstrebt, schmiedet er es an einen Felsen, wo es Schlangen tödten sollen. Aber Weißtäubchen kommt, legt Blätter um das Mädchen herum, vor welchen die Schlangen sich scheuen, bringt ihm Speise und liest ihm die Thränen von den Wangen ab. Der Zauberer holt es wieder, es muß Magd bei ihm sein und ihm die Füße waschen, auch seidene Läppchen soll es zupfen; dabei kommt das Täubchen und hilft. Als der Zauberer einmal eingeschlafen ist, zieht ihm das Mädchen den Ring ab, und als er beim Erwachen in den Stein desselben blickt, fällt er todt nieder. Weißtäubchen, indem ihm das Mädchen den Kopf abreißt und diesen gen Morgen, den Rumpf gen Abend wirft, wird zu einem schönen Jüngling.
c. Der treue Fuchs S. 94–150. Das Märchen vom goldenen Vogel (Nr. 57).
d. Königin Wilowitte mit ihren zwei Töchtern S. 151–186. Ein Riese verfolgt eine Königin mit ihren beiden Töchtern: in der Gefahr verwandelt eine gute Alte alle drei in Blumen. Der Riese, getäuscht, fällt zur Erde
Empfohlene Zitierweise:
Brüder Grimm: Kinder- und Haus-Märchen Band 3 (1856). Dieterich, Göttingen 1856, Seite 327. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Kinder_und_Hausm%C3%A4rchen_(Grimm)_1856_III_327.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)