Seite:Kinder und Hausmärchen (Grimm) 1856 III 238.jpg

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

153.
Die Sternthaler.

Nach dunkeler Erinnerung aufgeschrieben, möge es jemand ergänzen und berichtigen. Jean Paul gedenkt seiner in der unsichtbaren Loge 1, 214. Auch Arnim hat es in den Erzählungen S. 231. 232 benutzt.


154.
Der gestohlene Heller.

Aus Cassel. Vergl. Altdeutsche Blätter 1, 181.


155.
Die Brautschau.

Aus der Schweiz, mitgetheilt von Wyß in seinen Sagen S. 321. Aus Schwaben bei Meier Nr. 30, bei Müllenhoff S. 413. Etwas ähnliches hat Schütze holst. Idiot. 1, 334. 35. Ein junger Mann besuchte drei Schwestern und fand ihre Wocken voll Flachs. Heimlich steckte er einen Schlüssel in den Flachsüberzug der ältesten und fand ihn am folgenden Tage im Flachs wieder. Eben so giengs ihm bei der zweiten. Die dritte aber sagte ihm am nächsten Tage „se hebben eeren Slötel in minen Wokken steeken laten“. „Du bist die rechte“ sprach er und nahm die Fleißige zur Frau. Ganz anders ist die Weise womit vier Jungfrauen in einer persischen Erzählung (Reise der Söhne Giaffars) geprüft werden. Der einen wirft der Liebhaber Rosenblätter an die Brust, und da ein Rosenästchen dabei ist, das ihr ins Gesicht springt, so stellt sie sich ohnmächtig. Die zweite hält die Hände vor die Augen aus verstellter Schamhaftigkeit, um die Bildsäule eines Mannes nicht zu sehen. Die dritte ruft „Herr, geht weg, denn eure Haare am Pelz stechen mich.“ Die vierte, wie sie in einem See Fische springen sieht, bedeckt ihr Gesicht, weil Männlein unter den Fischen sein könnten.

Empfohlene Zitierweise:
Brüder Grimm: Kinder- und Haus-Märchen Band 3 (1856). Dieterich, Göttingen 1856, Seite 238. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Kinder_und_Hausm%C3%A4rchen_(Grimm)_1856_III_238.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)