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dieser reicht ihm alles was er erbettelt hat, nämlich drei Pfennige. Der hl. Petrus schenkt ihm zur Belohnung des guten Willens ein paar Wünschwürfel. Der Landsknecht geht vergnügt seiner Straße, Abends, unter einer Eiche sitzend, würfelt er sich einen vollen Tisch herbei und läßt sichs gut schmecken. Indem kommt ein Bauer auf einem Esel daher und sagt Nächten habe er den hl. Petrus beherbergt, der ihn dafür heut Morgen mit diesem Esel begabt, der voller Landsknechte stecke; wenn man ihm auf den Schwanz schlage, falle einer herab. Vor den Landsknechten aber habe er eine Scheu, da sie ihn schon im baierischen Krieg in Armuth gebracht. Dem Landsknecht gefällt dagegen der Esel, er bietet dem Bauer seine Wünschwürfel dafür und der Tausch wird gemacht. Der Bauer geht mit den Würfeln fort, aber jetzt schlägt der Landsknecht zweimal auf des Esels Schwanz. Zwei Landsknechte fallen heraus, mit diesen lauft er dem Bauer nach und nimmt ihm die Würfel wieder ab. Er zieht nach Schweden, wo der König bekannt machen läßt wer ihm ohne Kohlen, Holz und Feuer ein königliches Nachtmahl zurichte, dem wolle er dafür seine Tochter zur Gemahlin geben. Der Landsknecht vollbringts mit seinen Würfeln leicht, der König weigert sich aber Wort zu halten. Der Landsknecht führt seinen Esel heimlich weg, der König eilt ihm mit allem Hofgesind nach, aber jener schlägt mit den Fäusten zink! zink! dem Esel auf den Schwanz, bis ein ganz Fähnlein Landsknechte oder mehr da steht; dann würfelt er und wünscht eine Mauer darum. Dem König wird angst und er gibt ihm seine Tochter. Der Landsknecht richtet die Hochzeit aufs köstlichste ein, der Esel frißt sich aber dabei krank und stirbt endlich. Der Landsknecht läßt die Haut gerben und über eine Trommel ziehen; sobald darauf geschlagen wird, kommen die Landsknechte herbei gelaufen. Eine östreichische Erzählung bei Ziska, die glücklichen Brüder S. 57. Eine dänische enthält ein vorliegendes Volksblatt aus Kopenhagen (vergl. Nyerups Morskabsläsning S. 234.) Lykkens flyvende Fane. Historie om tre fattige Skraedere, der ved Pillegrimsreise kom til stor Vaerdighed og Velstand. Drei arme Schneider die am Handwerk nicht viel verdienen, nehmen Abschied von Weib und Kind, wollen in die Welt ziehen und ihr Glück versuchen. Sie kommen in eine Wüste zu einem Berg, wo ein Zauberer wohnt; der Berg steht Sommer und Winter grün, voll Blumen und Früchten, und um Mittag und Mitternacht wird alles zu dem feinsten Silber. Der älteste füllt sich seinen

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Brüder Grimm: Kinder- und Haus-Märchen Band 3 (1856). Dieterich, Göttingen 1856, Seite 91. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Kinder_und_Hausm%C3%A4rchen_(Grimm)_1856_III_091.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)