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Märchen vom Bärensohn) und wird da gefunden. Er schreckt Spieler die ausrufen „der Teufel soll mich holen!“ indem er ganz berußt aus der Ofenröhr auf die Ofenbank hüpft und ruft „da bin ich!“ Er stellt dem Liebhaber von der Wirthstochter einen Teller auf Erbsen Nachts vor die Thür, so daß dieser mit großem Lärm fällt. Als sie sich dafür rächen will und Rosendornen in ihre Stube streut, in die er treten soll, so merkt er es, liest sie auf und legt sie ihr ins Bett. Er läßt sich in das Ohr eines Pferdes setzen und dieses für ein redendes Pferd ausgeben, dann rettet er sich, indem er in einen löcherigen Käs springt und damit zum Fenster hinausgeworfen wird.


46.
Fitchers Vogel.

Nach zwei Erzählungen aus Hessen. Eine dritte aus dem Hanöverschen weicht ab. Ein armer Holzhacker der drei Töchter hat, geht in den Wald an die Arbeit und bestellt die älteste solle ihm das Essen hinaus bringen, und damit sie den Weg finde, wolle er ihn (wie im Märchen vom Räuberbräutigam Nr. 40, das auch im Ganzen verwandt ist) mit Erbsen bestreuen. Im Walde aber hausen drei Zwerge, die hören was der Mann zu seinen Kindern spricht, suchen die Erbsen und streuen einen Weg nach ihrer Höhle. Das Mädchen geht nun zur Mittagszeit in den Wald, findet den Weg und geräth zu den Zwergen. Es muß bei ihnen dienen, hat es aber sonst gut; in alle Gemächer der Höhle darf es gehen, nur in eins nicht. Nun folgt das Märchen dem unsrigen, die zwei andern Schwestern werden auch hinausgelockt. Als die Zwerge diese im Korb heimtragen müssen, und sie allein ist, steckt sie sich in das Blut und dann in die Federn und stellt einen Wisch mit ihren Kleidern angethan bei den Herd. Als sie aus der Höhle herausgeht, begegnen ihr Füchse, die fragen „geputzter Vogel, wo kommst du her?“ „Aus der Zwergenhöhle, da machten sie sich zur Hochzeit bereit“; darauf gehen die Füchse vorüber. Ebenso begegnet sie Bären, welche dieselbe Frage thun, endlich auch den zurückkehrenden Zwergen, die sie nicht erkennen. Sie gibt allen dieselbe Antwort. Die Zwerge, wie sie in ihre Höhle kommen und den Wisch finden, merken den Betrug und laufen dem Mädchen nach, sie können es aber nicht eher erreichen

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Brüder Grimm: Kinder- und Haus-Märchen Band 3 (1856). Dieterich, Göttingen 1856, Seite 73. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Kinder_und_Hausm%C3%A4rchen_(Grimm)_1856_III_073.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)