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man was zu dem Froschkönig (Nr. 1) aus dem Schottischen bemerkt ist. Auch Fortunatus reiste so weit bis er endlich nicht mehr weiter konnte, wozu Nyerup (Morskabsläsning S. 161) aus einem Liede folgendes anführt

„gamle Sole ligge der
og forslidte Maaners Här,
hvoraf Stjerner klippes“.

Damit ist ein Lied im Wunderhorn 1, 300 zu vergleichen. Im jüngern Titurel heißt es

swer an der erden ende
sô tiefe sich geneiget,
der vindet sunder wende
daz er Antarticum wol vingerzeiget 4748.

Wolfram gedenkt eines Landes,

daz sô nâh der erden orte liget,
dâ nieman fürbaz bûwes pfliget,
und dâ der tagesterne ûf gêt
sâ nâh, swer dâ ze fuoze stêt,
in dunct daz er wol reichte dran.
 Wilh. 35, 5–9.

Voß in seiner Abhandlung über die alte Weltkunde gibt folgende Bruchstücke, „die Spinnmädchen erzählen von einem jungen Schneidersgesellen, der auf der Wanderschaft immer weiter und weiter gieng, und nach mancherlei Abenteuern mit Greifen, verwünschten Prinzessinnen, zaubernden Zwergen und grimmigen, bergeschaufelnden Riesen zuletzt das Ende der Welt erreichte. Er fand sie nicht, wie die gewöhnliche Meinung ist, mit Brettern vernagelt, durch deren Fugen man die heiligen Engel mit Wetterbrauen, Blitzschmieden, Verarbeitung des alten Sonnenscheins zu neuem Mondlichte und des verbrauchten Mond- und Sternenscheins zu Nordlichtern, Regenbogen und hellen Dämmerungen der Sommernächte beschäftigt sieht. Nein, das blaue Himmelsgewölbe senkte sich auf die Fläche des Erdbodens wie ein Backofen. Der Mond wollte eben am Rande der hohlen Decke aufgehn, und der Schneider ließ sich gelüsten ihn mit dem Zeigefinger zu berühren. Aber es zischte, und Haut und Fleisch war bis an den Nagel hinweggesengt“. Falk hat das Märchen bearbeitet

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Brüder Grimm: Kinder- und Haus-Märchen Band 3 (1856). Dieterich, Göttingen 1856, Seite 46. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Kinder_und_Hausm%C3%A4rchen_(Grimm)_1856_III_046.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)