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9.
Die zwölf Brüder.

Aus Zwehrn, doch fehlte dort der Zug, daß das Mädchen durch die zwölf Kinderhemder aufmerksam wird und nach seinen Brüdern fragt, der aus einer andern, sonst dürftigern Erzählung, gleichfalls aus Hessen, hereingekommen ist. Aehnlich ist eine bei dem Märchen von den sechs Schwänen (Nr. 49) mitgetheilte Sage aus Deutschböhmen. Ein rothes Banier bezeichnet im Wigalois den Kampf auf Tod und Leben (6153). Im Pentamerone die sieben Tauben (IV. 8). Norwegisch bei Asbjörnsen S. 209. Auch ist zu vergleichen das lithauische Märchen in den Sitzungsberichten der Wiener Academie der Wissenschaften 11, 209–212.


10.
Das Lumpengesindel.

Aus dem Paderbörnischen. Es hat Ähnlichkeit mit dem Märchen von Herrn Korbes (Nr. 41) und den Bremer Stadtmusikanten (Nr. 27). Aus Hinterpommern verbunden mit dem Märchen von Katz und Maus in Firmenichs deutschen Mundarten 91. 92.


11.
Brüderchen und Schwesterchen.

Nach zwei Erzählungen aus den Maingegenden, die sich vervollständigen; in der einen fehlt der Umstand, daß das Hirschlein in die Jagd hineinspringt und den König durch seine Schönheit lockt.

Nach einer andern Überlieferung, die uns H. R. v. Schröter mitgetheilt hat, ist das Brüderchen von der Stiefmutter in ein Rehkalb verwandelt und wird von ihren Hunden gehetzt. Es steht am Fluß und ruft hinüber zu den Fenstern des Schwesterchens

„Ach, Schwesterchen, errette mich,
des Herren Hunde jagen mich,

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Brüder Grimm: Kinder- und Haus-Märchen Band 3 (1856). Dieterich, Göttingen 1856, Seite 20. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Kinder_und_Hausm%C3%A4rchen_(Grimm)_1856_III_020.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)