gemacht?“ „Ich habe das Feuer unter den Kesseln geschürt, ich
habe gekehrt und den Kehrdreck hinter die Thüre getragen.“ „Aber
du hast auch in die Kessel geguckt; dein Glück ist, daß du noch
Holz zugelegt hast, sonst war dein Leben verloren; jetzt ist deine
Zeit herum, willst du wieder heim?“ „Ja,“ sagte der Soldat, „ich
wollt auch gerne sehen was mein Vater daheim macht.“ Sprach
der Teufel „damit du deinen verdienten Lohn kriegst, geh und raffe
dir deinen Ranzen voll Kehrdreck und nimms mit nach Haus. Du
sollst auch gehen ungewaschen und ungekämmt, mit langen Haaren
am Kopf und am Bart, mit ungeschnittenen Nägeln und mit trüben
Augen, und wenn du gefragt wirst, woher du kämst, sollst
du sagen „aus der Hölle,“ und wenn du gefragt wirst, wer du
wärst, sollst du sagen „des Teufels rußiger Bruder, und mein
König auch.“ Der Soldat schwieg still und that was der Teufel
sagte, aber er war mit seinem Lohn gar nicht zufrieden.
Sobald er nun wieder oben im Wald war, hob er seinen Ranzen vom Rücken und wollt ihn ausschütten: wie er ihn aber öffnete, so war der Kehrdreck pures Gold geworden. Bei diesem Anblick war er vergnügt und gieng in die Stadt hinein. Vor dem Wirthshaus stand der Wirth, und wie ihn der heran kommen sah, erschrack er, weil Hans so entsetzlich aussah, ärger als eine Vogelscheu. Er rief ihn an und fragte „woher kommst du?“ „Aus der Hölle.“ „Wer bist du?“ „Dem Teufel sein rußiger Bruder, und mein König auch.“ Nun wollte der Wirth ihn nicht einlassen, wie er ihm aber das Gold zeigte, gieng er und klinkte selber die Thüre auf. Da ließ sich Hans die beste Stube geben und köstlich aufwarten,
Brüder Grimm: Kinder- und Haus-Märchen Band 2 (1850). Göttingen 1850, Seite 90. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Kinder_und_Hausm%C3%A4rchen_(Grimm)_1850_II_090.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)