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zu dem zehnten „du ein Schiffer,“ zu dem elften „du ein Bote,“ zu dem zwölften „du ein Hausknecht dein Lebelang.“

Als Eva das alles mit angehört hatte, sagte sie „Herr, wie theilst du deinen Segen so ungleich! Es sind doch alle meine Kinder, die ich geboren habe: deine Gnade sollte über alle gleich ergehen.“ Gott aber erwiderte „Eva, das verstehst du nicht. Mir gebührt und ist Noth daß ich die ganze Welt mit deinen Kindern versehe: wenn sie alle Fürsten und Herrn wären, wer sollte Korn bauen, dreschen, malen und backen? wer schmieden, weben, zimmern, bauen, graben, schneiden und nähen? Jeder soll seinen Stand vertreten, daß einer den andern erhalte, und alle ernährt werden wie am Leib die Glieder.“ Da antwortete Eva „ach, Herr, vergieb, ich war zu rasch, daß ich dir einredete. Dein göttlicher Wille geschehe auch an meinen Kindern.“

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Brüder Grimm: Kinder- und Haus-Märchen Band 2 (1843). Dieterich, Göttingen 1843, Seite 424. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Kinder_und_Hausm%C3%A4rchen_(Grimm)_1843_II_424.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)