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wirst dich nicht wundern, wenn du hörst was mir begegnet ist“ antwortete der Schneider, und erzählte ihr sein Schicksal. „Wenns weiter nichts ist,“ sagte die Ente, „da können wir Rath schaffen. Die Krone ist ins Wasser gefallen, und liegt unten auf dem Grund, wie bald haben wir sie wieder heraufgeholt. Breite nur derweil dein Taschentuch ans Ufer aus.“ Sie tauchte mit ihren zwölf Jungen unter, und nach fünf Minuten war sie wieder oben, und saß mitten in der Krone, die auf ihren Fittigen ruhte, und die zwölf Jungen schwammen rund herum, hatten ihre Schnäbel untergelegt, und halfen tragen. Sie schwammen ans Land, und legten die Krone auf das Tuch. Du glaubst nicht wie prächtig die Krone war, wenn die Sonne darauf schien, so glänzte sie wie hunderttausend Karfunkelsteine. Der Schneider band sein Tuch mit den vier Zipfeln zusammen, und trug sie zum König, der in einer Freude war, und dem Schneider eine goldene Kette um den Hals hieng.

Als der Schuster sah daß der eine Streich mislungen war, so besann er sich auf einen zweiten, trat vor den König und sprach „Herr König, der Schneider ist wieder so übermüthig geworden, er vermißt sich das ganze königliche Schloß mit allem was darin ist, los und fest, innen und außen, in Wachs abzubilden.“ Der König ließ den Schneider kommen, und befahl ihm das ganze königliche Schloß mit allem was darin wäre, los und fest, innen und außen, in Wachs abzubilden und wenn er es nicht zu Stande brächte, oder es fehlte nur ein Nagel an der Wand, so sollte er zeitlebens unter der Erde gefangen sitzen. Der Schneider dachte „es kommt immer ärger, das hält kein

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Brüder Grimm: Kinder- und Haus-Märchen Band 2 (1843). Göttingen 1843, Seite 127. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Kinder_und_Hausm%C3%A4rchen_(Grimm)_1843_II_127.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)