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hatte, und worin die sieben Zungen des Unthiers eingewickelt waren, und sprach „dazu soll mir helfen was ich da in der Hand halte.“ Da sah der Wirth das Tuch an, und sprach „wenn ich alles glaube, so glaube ich das nicht, und will wohl Haus und Hof dran setzen.“ Der Jäger aber nahm einen Beutel mit tausend Goldstücken, stellte ihn auf den Tisch, und sagte „das setze ich dagegen.“

Nun sprach der König an der königlichen Tafel zu seiner Tochter „was haben die wilden Thiere alle gewollt, die zu dir gekommen und in mein Schloß ein und ausgegangen sind?“ Da antwortete sie „ich darfs nicht sagen, aber schickt hin, und laßt den Herrn dieser Thiere holen, so werdet ihr wohl thun.“ Der König schickte einen Diener ins Wirthshaus, und ließ den fremden Mann einladen, und der Diener kam gerade wie der Jäger mit dem Wirth gewettet hatte. Da sprach er „sieht er, Herr Wirth, da schickt der König einen Diener, und läßt mich einladen, aber ich gehe so noch nicht.“ Und zu dem Diener sagte er „ich lasse den Herrn König bitten daß er mir königliche Kleider schickt, einen Wagen mit sechs Pferden und Diener, die mir aufwarten.“ Als der König die Antwort hörte, sprach er zu seiner Tochter „was soll ich thun?“ Sagte sie „laßt ihn holen wie ers verlangt, so werdet ihr wohl thun.“ Da schickte der König königliche Kleider, einen Wagen mit sechs Pferden und Diener, die ihm aufwarten sollten. Als der Jäger sie kommen sah, sprach er „sieht er, Herr Wirth, nun werde ich abgeholt wie ich es verlangt habe,“ und zog die königlichen Kleider an, nahm

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Brüder Grimm: Kinder- und Haus-Märchen Band 1 (1840). Göttingen: Dieterich, 1840, Seite 387. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Kinder_und_Hausm%C3%A4rchen_(Grimm)_1840_I_387.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)