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„Nein,“ antwortete er, „für diesmal sollst du mein Gast seyn,“ deckte sein Tüchlein auf, das mit den schönsten Gerichten besetzt wurde. Sie aßen und tranken zusammen, und waren guter Dinge. Nach dem Essen sprach der Kohlenbrenner „ich habe da ein altes abgegriffenes Hütlein, das hat seltsame Eigenschaften: wenn das einer aufsetzt, und dreht es auf dem Kopf herum, so gehen die Feldschlangen, als wären zwölfe neben einander aufgeführt, und schießen alles darnieder, daß niemand dagegen bestehen kann. Mir nützt das Hütlein nichts, und für dein Tischtuch will ichs wohl hingeben.“ „Das läßt sich hören,“ antwortete er, nahm das Hütlein, und ließ sein Tüchlein zurück. Kaum aber war er ein Stück Wegs gegangen, so klopfte er auf seinen Ranzen, und seine Soldaten mußten ihm das Tüchlein wieder holen. „Es kommt eins zum andern,“ dachte er, „und es ist mir, als wäre mein Glück noch nicht zu Ende.“ Seine Gedanken hatten ihn auch nicht betrogen. Nachdem er abermals einen Tag gegangen war, kam er zu einem dritten Köhler, der ihn nicht anders als die vorigen zu ungeschmelzten Kartoffeln einlud. Er ließ ihn aber von seinem Wunschtüchlein mitessen, und das schmeckte dem Köhler so gut, daß er ihm zuletzt ein Hörnlein dafür bot, das noch ganz andere Eigenschaften hatte als das Hütlein. Wenn man darauf blies, so fielen alle Mauern und Festungswerke, endlich alle Städte und Dörfer übern Haufen. Er gab dem Köhler zwar das Tüchlein dafür, ließ sichs aber hernach von seiner Mannschaft wieder abfordern, so daß er endlich Ranzen Hüflein und Hörnlein beisammen hatte. „Jetzt,“

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Brüder Grimm: Kinder- und Haus-Märchen Band 1 (1840). Göttingen: Dieterich, 1840, Seite 329. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Kinder_und_Hausm%C3%A4rchen_(Grimm)_1840_I_329.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)