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gesprungen.“ Der Vater dachte „sollte es Aschenputtel seyn,“ und ließ sich die Axt holen, und hieb den Baum um, aber es war niemand darauf. Und als sie in die Küche kamen, lag Aschenputtel da in der Asche, wie sonst auch, denn es war auf der andern Seite vom Baum herabgesprungen, hatte dem Vogel auf dem Haselbäumchen die schönen Kleider wieder gebracht, und sein graues Kittelchen angezogen.

Am dritten Tag, als die Eltern und Schwestern fort waren, gieng Aschenputtel wieder zu seiner Mutter Grab, und sprach zu dem Bäumchen

„Bäumchen, rüttel dich und schüttel dich,
wirf Gold und Silber über mich.“

Nun warf ihm der Vogel ein Kleid herab, das war so prächtig wie es noch keins gehabt hatte, und die Pantoffel waren ganz golden. Als es zu der Hochzeit kam, wußten sie alle nicht was sie vor Verwunderung sagen sollten, der Königssohn tanzte ganz allein mit ihm, und wenn es einer aufforderte, sprach er „das ist meine Tänzerin.“

Als es nun Abend war, wollte Aschenputtel fort, und der Königssohn wollte es begleiten, aber es entsprang ihm so geschwind daß er nicht folgen konnte. Der Königssohn hatte aber eine List gebraucht, und hatte die ganze Treppe mit Pech bestreichen lassen, da war der linke Pantoffel des Mädchens hängen geblieben. Der Königssohn nahm ihn weg, und er war klein und zierlich und ganz golden. Am nächsten Morgen gieng er damit zu dem Mann, und sagte keine andere sollte seine

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Brüder Grimm: Kinder- und Haus-Märchen Band 1 (1840). Göttingen: Dieterich, 1840, Seite 143. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Kinder_und_Hausm%C3%A4rchen_(Grimm)_1840_I_143.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)