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laß dich nicht eher wieder sehen als bis du das Körbchen voll Erdbeeren hast.“ Dann gab sie ihm noch ein Stückchen hartes Brot, und sprach „davon kannst du für den Tag essen,“ und dachte „draußen wirds erfrieren und verhungern, und mir nimmermehr wieder vor die Augen kommen.“

Nun war das Mädchen gehorsam, that das Papierkleid an, und gieng mit dem Körbchen hinaus. Da war nichts als Schnee die Weite und Breite, und war kein grünes Hälmchen zu merken. Als es in den Wald kam, sah es ein kleines Häuschen, daraus guckten drei kleine Haulemännerchen, denen wünschte es die Tageszeit, und klopfte an der Thüre. Sie riefen herein, und es gieng in die Stube, und setzte sich auf die Bank am Ofen, da wollte es sich wärmen und sein Frühstück essen. Die Haulemännerchen sprachen „gieb uns auch etwas davon.“ „Gerne“ sprach es, theilte sein Stückchen Brot entzwei, und gab ihnen die Hälfte. Sie fragten „was willst du zur Winterzeit in deinem dünnen Kleidchen hier im Wald?“ „Ach,“ antwortete es, „ich soll ein Körbchen voll Erdbeeren suchen, und darf nicht eher nach Hause kommen, als bis ich es mitbringe.“ Als es nun sein Brot gegessen, gaben sie ihm einen Besen, und sprachen „damit kehre an der Hinterthüre den Schnee weg.“ Wie es aber draußen war, sprachen die drei Männerchen untereinander „was sollen wir ihm schenken, weil es so artig und gut ist, und sein Brot mit uns getheilt hat?“ Da sagte der erste „ich schenk ihm daß es jeden Tag schöner wird.“ Der zweite sprach „ich schenk ihm daß die Goldstücke ihm aus dem Mund fallen, so oft es

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Brüder Grimm: Kinder- und Haus-Märchen Band 1 (1837). Göttingen: Dieterich, 1837, Seite 83. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Kinder_und_Hausm%C3%A4rchen_(Grimm)_1837_V1_083.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)