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Braut, der König aber ärgerte sich, daß ein schlechter Bursch, den jedermann einen Dummling nannte, seine Tochter davon tragen sollte, und machte neue Bedingungen: er müsse ihm erst einen Mann schaffen, der einen Berg voll Brod aufessen könnte. Der Dummling ging wieder in den Wald, da saß auf des Baumes Platz ein Mann, der schnürte sich den Leib mit einem Riemen zusammen, machte ein grämliches Gesicht und sagte: „ich habe einen ganzen Backofen voll Raspelbrod gegessen, aber was hilft das bei meinem großen Hunger, ich spür doch nichts davon im Leib und muß mich nur zuschnüren, wenn ich nicht Hungers sterben soll.“ Wie der Dummling das hörte, war er froh und sprach: „steig auf und geh mit mir, du sollst dich satt essen.“ Er führte ihn zu dem König, der hatte alles Mehl aus dem ganzen Reich zusammenfahren, und einen ungeheuern Berg davon backen lassen, der Mann aber aus dem Wald stellte sich davor, und in einem Tag und einer Nacht, war der ganze Berg verschwunden. Der Dummling forderte wieder seine Braut, der König aber suchte noch einmal Ausflucht, und verlangte ein Schiff, das zu Land wie zu Wasser fahren könnte; schaffe er aber das, dann solle er gleich die Prinzessin haben. Der Dummling ging noch einmal in den Wald, da saß das alte graue Männchen,

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Brüder Grimm: Kinder- und Haus-Märchen Band 1 (1812). Berlin 1812, Seite 307. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Kinder_und_Hausm%C3%A4rchen_(Grimm)_1812_I_307.jpg&oldid=- (Version vom 18.8.2016)