Seite:Kinder und Hausmärchen (Grimm) 1812 I 303.jpg

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.


hinaufkommen, die Frau des zweiten kam ein wenig höher, aber die Frau des dritten sprang bis in den Ring; da mußten sie endlich zugeben, daß Dummling nach ihres Vaters Tod das Reich erben solle, und als der starb, ward er König und hat lange in Weisheit regiert.


IV. Die goldene Gans.

Es war einmal ein Mann, der hatte drei Söhne, der jüngste aber war ein Dummling. Eines Tags sprach der älteste: „Vater, ich will in den Wald gehen, Holz hauen.“ – „Laß das bleiben, antwortete der Vater, du kommst sonst mit einem verbundenen Arm heim.“ Der Sohn aber achtete nicht darauf, dachte, er wisse sich schon zu hüten, steckte einen Kuchen in die Tasche und ging hinaus. In dem Walde begegnete ihm ein graues altes Männchen, das sagte: „gieb mir doch ein Stück von dem Kuchen, den du in der Tasche hast, ich bin so hungrig.“ Der kluge Sohn aber sprach: „was soll ich dir meinen Kuchen geben, dann hab’ ich selber nichts, pack dich deiner Wege!“ und ging fort mit seiner Axt, und fing an einen Baum zu behauen, nicht lange aber, da hieb er fehl, die Axt fuhr ihm in den Arm, und er mußte heimgehen und sich verbinden lassen. Das

Empfohlene Zitierweise:
Brüder Grimm: Kinder- und Haus-Märchen Band 1 (1812). Berlin 1812, Seite 303. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Kinder_und_Hausm%C3%A4rchen_(Grimm)_1812_I_303.jpg&oldid=- (Version vom 17.8.2016)