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ihm drein. Da gehörte das ganze Dorf dem Schneider.


62.


Blaubart.


In einem Walde lebte ein Mann, der hatte drei Söhne und eine schöne Tochter. Einmal kam ein goldener Wagen mit sechs Pferden und einer Menge Bedienten angefahren, hielt vor dem Haus still, und ein König stieg aus und bat den Mann, er möchte ihm seine Tochter zur Gemahlin geben. Der Mann war froh, daß seiner Tochter ein solches Glück widerfuhr, und sagte gleich ja; es war auch an dem Freier gar nichts auszusetzen, als daß er einen ganz blauen Bart hatte, so daß man einen kleinen Schrecken kriegte, so oft man ihn ansah. Das Mädchen erschrack auch anfangs davor, und scheute sich ihn zu heirathen, aber auf Zureden ihres Vaters, willigte es endlich ein. Doch weil es so eine Angst fühlte, ging es erst zu seinen drei Brüdern, nahm sie allein und sagte: „liebe Brüder, wenn Ihr mich schreien hört, wo ihr auch seyd, so laßt alles stehen und liegen und kommt mir zu Hülfe.“ Das versprachen ihm die[1] Brüder und küßten es, „leb wohl, liebe Schwester, wenn wir deine Stimme hören, springen wir auf unsere Pferde,

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Vorlage: die die
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Brüder Grimm: Kinder- und Haus-Märchen Band 1 (1812). Berlin 1812, Seite 285. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Kinder_und_Hausm%C3%A4rchen_(Grimm)_1812_I_285.jpg&oldid=- (Version vom 17.8.2016)